Coffea arabica gibt es in mehr als einhundert Sorten. Foto: T. W. Gole, Environment and Coffee Forest Forum

Dem wahrscheinlich beliebtesten Getränk der Deutschen widmet sich das Botanische Museum mit einer neuen Ausstellung: dem Kaffee.

Von den Kaffeewäldern Äthiopiens zu den Plantagen in Afrika, Asien und Lateinamerika, vom türkischen Mokka zum „Coffee to go“ spannt sich der Erzählbogen, untermalt mit einer Fülle von botanischen, ethnographischen und kulturhistorischen Objekten.

Im Zentrum der Ausstellung steht die Heimat des Kaffees: In einer Raum- und Klanginstallation kann man Coffea arabica und ihren natürlichen Lebensraum, die äthiopischen Bergregenwälder, erleben. Aktuelle Forschungsprojekte und Schutzprogramme für die durch Abholzung in ihrer Existenz bedrohten äthiopischen Kaffeewälder werden vorgestellt. So entstand beispielsweise das UNESCO-Biosphärenreservat „Yayu Coffee Forest“ auf der Basis einer langjährigen wissenschaftlichen Zusammenarbeit zwischen äthiopischen und deutschen Partnern. Besonders gewürdigt wird das Engagement des Environment and Coffee Forest Forum (ECFF), die sich als eine der zentralen Organisationen in Äthiopien für den Erhalt und die nachhaltige Nutzung der letzten verbliebenen Kaffee-Wälder einsetzt.

Um den äthiopischen „Kaffeewald“ gruppieren sich weitere Ausstellungsteile mit  kulturhistorischen und ethnographischen Objekten sowie Geschichten zu Kaffee-Kultur und Kaffeeanbau in Afrika, Asien und Lateinamerika. Mitmach-Stationen bieten Unterhaltsames und Nachdenkliches für die ganze Familie. Was steckt hinter den verschiedenen Kaffeezertifizierungen? Wie entwickelt sich der tagesaktuelle Weltmarktpreis von Rohkaffee? Was verbindet die Kaffeebohne mit dem Farbstoff Indigo? An epochentypischen Kaffeetischen vom osmanischen Kaffeehaus bis zur modernen Kaffeebar kann Platz genommen und ausprobiert werden: Kaffeetüten stempeln, Aromen riechen und unterscheiden oder Kaffeemusik lauschen. In einem eigenen Ausstellungsraum werden die Besucher auch in die Geheimnisse der äthiopischen Kaffeezeremonie eingeweiht.

Passend zur Kaffeeausstellung im Botanischen Museum führt ein Kaffeepfad durch den Botanischen Garten. Er reicht von den lebenden Kaffeesträuchern im Tropischen Nutzpflanzenhaus bis zu den Kaffeeersatzpflanzen in der systematischen Abteilung im Freiland. An 15 Stationen werden Verwandte, Nachbarn und Konkurrenten der Kaffeepflanze vorgestellt.

Zur Ausstellung erscheint Katalog- und Essayband mit allen deutsch- und englischsprachigen Ausstellungstexten. Ein  Rahmenprogramm mit  Kaffeeverkostungen, Führungen und Vorträgen ergänzen die Ausstellung. Gruppenführungen können zu individuellen Zeiten vereinbart werden.

Die Ausstellung „Kaffee. Ein globeler Erfolg“ ist vom 17. Mai 2013 bis 23. Februar 2014 täglich von 10 bis 18 Uhr zu sehen. Der Eintritt kostet 2,50Euro, ermäßigt 1,50 Euro.

(sn)