Kunst.Raum.Steglitz: Unterwegs für die Interessen der Künstler

Kunst.Raum.Steglitz: Unterwegs für die Interessen der Künstler

Kunst.Raum.Steglitz

 

„Die Kulturverwaltung tut sich recht schwer mit Hilfestellungen für uns Künstlerinnen und Künstler“, sagt Sigrid Braun-Umbach von der Initiative Kunst.Raum.Steglitz.

Ihr Wunsch: Eine kommunale Galerie für Ausstellungen, Veranstaltungen und Netzwerkarbeit. Beim Kunstmarkt der Generationen können Interessierte den Verein kennenlernen.

Der Verein Kunst.Raum.Steglitz ist nun schon mehrere Jahre beim Kunstmarkt der Generationen im Park des Gutshauses Lichterfelde. Was haben Sie dieses Mal im Gepäck?

Wir informieren über die Arbeit des Vereins, es gibt Infomaterial zu den aktuellen Aktionen und Ausstellungen, auch zur Vereinsgeschichte und unseren Mitgliedern. Wir zeigen und verkaufen kleine Kunstwerke. Man kann sich für unseren Newsletter anmelden und auch Mitgliedsanträge liegen aus. Am wichtigsten ist uns aber, dass wir hier auch Publikum finden, was im Allgemeinen im Alltag nicht unbedingt so oft mit Kunst und Kunstschaffenden in direkte Berührung kommt. Daraus haben sich in der Vergangengheit viele interessante Gespräche ergeben im Rahmen dieses vielfältigen Marktes. Darüber hinaus haben auch wir Freude am bunten Programm des Kunstmarktes.

Seit wann gibt es Ihre Initiative?

Der KUNST.RAUM.STEGLITZ. e.V. wurde im Herbst 2014 von Stephani Bahlecke gegründet, sie war auch bis Februar 2018 unsere Vereinsvorsitzende. Ein wesentliches Motiv zur Gründung war es, ein Gegengewicht zum „offiziellen“ Kunstmanagement des Bezirksamtes zu errichten, wo hauptsächlich Kunst „großer Namen“ in den Bezirk geholt wurde, das gilt auch heute noch. Unser Verein war und ist offen für alle Sparten der Kunst. Unter unseren Mitgliedern finden sich außer Malerinnen und Skulpturschaffenden auch Fotografen, Schauspielerinnen, literarisch tätige Menschen, Musiker auch weitere Kunstinteressierte und Menschen, die uns fördern. Sehr schnell nach Gründung wurden wir als gemeinnütziger Verein anerkannt.

Wie findet der Austausch zwischen den Kunstschaffenden und kunstbegeisterten Menschen im Verein statt? Wie zeigt sich der Verein in der Öffentlichkeit?

Es gibt diverse interne Arbeitsgruppen im Verein, beispielsweise die AG Bildende Kunst, die unsere Mitgliederausstellungen organisiert, sich um Raumfragen und solche Dinge kümmert. Außerdem finden sich immer wieder kleinere Gruppen zusammen, die konkrete Projekte planen und organisieren. So gibt es schon seit einem Jahr eine kleine Gruppe von Frauen, die sich zum Malen im Wald regelmäßig im Grunewald zusammenfindet. Wir haben einen monatlichen Stammtisch, wo sich außer Mitgliedern auch immer wieder Menschen einfinden, die uns gerne kennenlernen möchten.
Immer wieder gibt es Aktionen im öffentlichen Raum. Trotz Coronaeinschränkungen haben wir 2021 in den Steglitzer Straßen an mehreren Tagen Kunstaktionen mit Lesungen, Rezitation, Malerei und Performance bei gefällten und langfristig nicht ersetzten Straßenbäumen gemacht und auf die Notwendigkeit des Stadtgrüns für das Kleinklima im Wohnumfeld informiert.
Im selben Jahr haben wir im Harry-Bresslau-Park hinter dem Boulevard Berlin zwei der verödeten Rundbeete bienenfreundlich bepflanzt, unterstützt von Musik und Lesungen und einer Führung einer Imkerin zu den Bienenstöcken der Stadtbienen auf dem Dach des Boulevard Berlin.
Ganz aktuell: Am 1. Juli gibt es unsere Aktion ZEITSCHMELZE, wieder im Harry-Bresslau- Park, wo wir mit schmelzendem Eis demonstrieren, wie schnell der Prozess voranschreitet, wie uns die Zeit geradezu dahinschmilzt… Den ganzen Nachmittag kann man uns dort besuchen, die Künstlerinnen und Künstler begleiten den Schmelzprozess mit Tanzperformance, Malerei, Musik und Texten zum Thema.
Zu erwähnen sind auch noch die für unsere Gemeinnützigkeit überaus wichtigen OPEN CALLS, wo außer den Mitgliedern auch KünstlerInnen von außen angesprochen sind und sich an vom Verein organisierten Aktionen beteiligen und ihre Arbeit präsentieren können. So eine OPEN CALL-Ausstellung konnten wir im Max-Planck-Institut für Bildungsforschung veranstalten.

Ist Steglitz-Zehlendorf ein guter Ort für Kunstschaffende?

Beides.
In unserem Bezirk leben und arbeiten viele kunstschaffende Menschen, insofern eindeutig: JA!
Unsere Kulturverwaltung tut sich recht schwer mit Hilfestellungen für uns KünstlerInnen. Deshalb leider eben auch: NEIN!

Was würden Sie der Kommunalpolitik in Sachen Kunst gerne mit auf den Weg geben?

In fast ganz Deutschland dienen die Kommunalen Galerien der Förderung lokaler Kunst. So wird obligatorisch eine kommunale Galerie auch den lokalen Kunstvereinen für gewisse Zeiträume im Jahr den Vereinen für Ausstellungen und andere Veranstaltungen geöffnet und meist sogar die Werbungskosten übernommen. Auch arbeiten oft Kulturverwaltung und Kulturvereine an gemeinsamen Projekten. Davon sind wir in unserem Bezirk leider weit entfernt. Der schöne Kunstmarkt im Botanischen Garten wurde ersatzlos gestrichen.
Galerien wie die Schwartzsche Villa und das Gutshaus Steglitz bleiben uns verschlossen.

Mehr Infos unter:
https://www.kunstraumsteglitzev.com

Kunstmarkt der Generationen

Der Kunstmarkt der Generationen findet seit 2014 jährlich statt. Kleine und mittlere Kunstwerke von haupt- und nebenberuflichen Künstlerinnen und Künstlern treffen hier auf interessiertes Publikum. Ein Rahmenprogramm richtet sich an die ganze Familie.

24. Juni 2023
12 bis 18 Uhr

Im Park des Gutshauses Lichterfelde
Hindenburgdamm 28, 12203 Berlin

Alle Infos:
https://www.stadtteilzentrum-steglitz.de/2023/05/familien-willkommen-beim-kunstmarkt-der-generationen/

 

 

Anna Schmidt

 

 

 

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