symbolic ballot paper for the Bundestag election in Germany

 

Podiumsdiskussion in der Berliner Landeszentrale für politische Bildung am 2. Sept. 2021 in der Zeit von 18.30 – 21.00 Uhr. 
 
Unter dem folgenden Link kann man sich für eine Teilnahme vor Ort anmelden oder aber die Podiumsdiskussion per Videostream verfolgen.
 
 
Der Weltalphabetisierungstag am 8. September fällt in diesem Jahr in die letzten Wochen vor dem „Superwahltag“, in Berlin und bundesweit. Wir nutzen diese Gelegenheit und laden zu einer Podiumsdiskussion zum Thema politische Grundbildung und Nachrichten ein.
 
In Deutschland können ca. 6,2 Mio. Erwachsene nicht ausreichend lesen und schreiben, um einfache Texte zu erfassen und zu verfassen. Nicht gut lesen und schreiben zu können, bedeutet in einer schriftsprachbasierten Gesellschaft wie der unseren, an vielen Lebensbereichen nur sehr erschwert teilhaben zu können. Auch der Bereich politischer Teilhabe und Politischer Bildung ist mit vielen Hürden verbunden, zugleich aber grundlegend für eine demokratische Gesellschaft.
 
Eine zentrale Voraussetzung für politische Willensbildung und Teilhabe ist die Informationsbeschaffung, die in erster Linie über Print-, audiovisuelle oder digitale Medien geschieht. Angebote für Menschen, die nicht gut lesen und schreiben können, sind durchaus vorhanden. Allerdings sind diese Angebote oftmals nicht bekannt, wie aus Berichten betroffener Menschen hervorgeht.
 
Auch zeigen deren Erfahrungen sowie Studien (u.a. LEO 2018 – Leben mit geringer Literalität https://www.bmbf.de/files/2019-05-07%20leo-Presseheft_2019-Vers10.pdf), dass „gering literalisierte“ Menschen deutlich weniger an politischen Praktiken in Form von Nachrichtenkonsum, Wahlbeteiligung, persönlichem Austausch über politisches Geschehen oder politischem Engagement teilhaben. Zugleich werden schriftsprachliche und digitale Kompetenzen immer wichtiger, um sich in der Masse an Nachrichten zurechtfinden zu können oder z.B. auch Fake News und Verschwörungsmythen einschätzen zu können.
 
Unter anderem sollen folgende Fragen mit Journalist*innen, Betroffenen, Dozent*innen für Grundbildung und dem Leiter der Landeszentrale für Politische Bildung erörtert und diskutiert werden:
 
• Wie können Debatten über komplexe Inhalte so geführt werden, dass gering literalisierte Menschen nicht ausgegrenzt werden?
• Wie kann vermieden werden, dass eine Vereinfachung der Sprache zu einer Verkürzung der Inhalte führt?
• Wie kann ein niedrigschwelliger Zugang zu Nachrichten und zu bereits bestehenden Angeboten politischer Grundbildung gestaltet werden?
 
Dies ist eine Kooperationsveranstaltung vom Grund-Bildungs-Zentrum Berlin sowie die Alpha-Bündnisse aus den Bezirken Friedrichshain-Kreuzberg, Neukölln, Spandau, Steglitz-Zehlendorf und Tempelhof-Schöneberg und die Berliner Landeszentrale für politische Bildung.
 

 

 

Kerstin Bolik

Mittelhof e.V.
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