So etwas gibt es sehr selten: Ein Antrag, bei dem sich die Mehrheit der Abgeordneten enthält. Genau das passierte im jüngsten Ausschuss für Ordnung und Verkehr, als über einen Antrag der Piraten-Fraktion diskutiert wurde. Die möchten die Umsteigesituation am S-Bahnhof Lichterfelde-West zwischen Bahn und Bus, genauer gesagt dem M 11, verbessern.
Zwischen der aus Wannsee kommenden S-Bahn und dem Bus bestehe eine Umsteigezeit von einer Minute. Das sei „sportlich sehr ambitioniert“, fand Eric Lüders, der für die Piraten den Antrag begründete. Betroffen seien davon vor allem Schüler, die deshalb zu spät zur Schule kämen. Deshalb solle sich das Bezirksamt bei der BVG dafür einsetzen, dass an diesem Bahnhof die Umsteigezeiten verbessert werden. Ein Antrag den Norbert Buchta von der SPD zwar „nett aber irreal“ fand. Genauso wie Dominic Stingl (SPD). Der Bus halte an vielen S-Bahnhöfen, wie solle denn die BVG entscheiden, an welchen er „pünktlich“ zu sein habe. Zudem fahre der Bus im Zehn-Minuten-Takt. Eine Wartezeit von sechs bis acht Minuten fand er durchaus „erträglich“. Die Schüler müssten dann eben zehn Minuten früher aufstehen, warf ein Ausschussmitglied ein.
Auch bei CDU und Grünen fand der Antrag wenig Gehör. Die Ausschussmitglieder der beiden Fraktion enthielten sich. Mit nur einer Ja-, drei Neinstimmen und elf Enthaltungen fiel der Antrag durch.
(go)
