Archiv-Foto: Gogol

Zehn Stolpersteine an sechs verschiedenen Orten verlegt der Kölner Künstler Gunter Demnig am Donnerstag, 25. Juni, in Steglitz. Das Netzwerk Erinnerungskultur des Kirchenkreises Steglitz lädt zur Teilnahme ein.

„Mit großem Engagement bemühen sich Stolpersteinpaten um die Recherche der Lebensläufe von NS-Opfern“, sagt Katrin Rudolph, Vorsitzende des Netzwerks Erinnerungskultur im Kirchenkreis Steglitz. „Manche möchten wissen, ob jemand aus ihrem Haus oder ihrer Straße deportiert wurde. Andere übernehmen die Nachforschungen für Angehörige, die aus dem Ausland anfragen“, ergänzt sie.

Dabei fördern die Paten immer wieder erschütternde Informationen zutage: Zum Beispiel das Schicksal von Käthe, Ernst und Beate Schlumberger, die in einer ausweglosen Situation gemeinschaftlichen Selbstmord begingen. Auf die Initiative von Susan Hamlyn aus Großbritannien kam diese Verlegung zustande. Ihre Mutter war die Schwester von Käthe, sie selbst wird bei der Verlegung der drei Steine anwesend sein.

Oder das Schicksal von Erna Stapf, die wie ihr Bruder Musiker war. Während er mit seiner Familie nach Argentinien emigrieren konnte, flüchtete Erna 1942 nach Zagreb, wo sie unter anderem Namen eine Stelle in einem deutschen Kriegslazarett fand. Bis Januar 1945 blieb sie unentdeckt, vermutlich wurde sie später im KZ Jasenovac ermordet.

Hier die Route:

9.00 Uhr, Finckensteinallee 90: Stein für Elfriede Messow

9.15 Uhr, Heimkehlenstraße 6, Steine für Käthe, Ernst und Beate Schlumberger

9.45 Uhr, Nicolaistraße 38, Steine für Friederike Liechtenstein, Erna Stapf und Martha Israelski

10.15  Uhr, Schloßstraße 28:  Stein für Max Bonheim

10.30 Uhr, Muthesiusstraße 20: Stein für Clara Hermann

10.50 Uhr, Peter-Vischer-Straße 14: Stein für Karl Scherek

(sn)