Der Bereich, um den es geht: Derzeit stehen hier abwechselnd Marktstände oder Pkw. Foto: Stephan Voß

 

Im Herzen von Lichterfelde, unweit des S-Bahnhofs Lichterfelde Ost soll die Aufenthalts- und Einkaufsqualität, nicht nur auf dem Marktgelände, verbessert werden.

Das fordert ein neuer Zusammenschluss verschiedener Initiativen in ihrem Gründungsdokument, das sie am 10. Oktober an die Bezirksstadträtin Carolina Böhm (SPD), und die Bezirksstadträte Urban Aykal (Bündnis 90/ Die Grünen) und Patrick Steinhoff (CDU) versandt haben. Böhm ist zuständig für Jugend und Gesundheit, Aykal für Ordnung, Umwelt- und Naturschutz, Straßen und Grünflächen. Steinhoffs Bereich umfasst das Thema Stadtentwicklung. 

Verkehrssicherheit steht im Fokus  

Nach den Plänen des kürzlich gegründeten Bündnisses für einen lebendigen Kranoldplatz bedürfe es unter anderem eines „integrierten Gesamtkonzeptes für die Umgestaltung des Platzes und seiner Umgebung“ sowie einer Lösung „der Probleme der Verkehrsinfrastruktur vor Ort im Einklang mit dem Berliner Mobilitätskonzept“ wie es in einer Pressemitteilung des Zusammenschlusses vom 16. Oktober heißt. Wer vor Ort zu Fuß, auf dem Fahrrad oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs ist, soll sicher an sein Ziel gelangen. Ein besonderer Fokus sei hier auf ältere Menschen und Schulkinder zu legen. 

Interessengemeinschaft besteht aus verschiedenen Akteuren 

Das Bündnis für einen lebendigen Kranoldplatz besteht seit dem 24. August 2023. Beteiligt sind neben dem Verein Mein Lila – Standortgemeinschaft Lichterfelde-Lankwitz auch die Initiative Lebenswerter Kranoldplatz, das Gremium für Mobilität und Schulwegsicherheit der Grundschule unter den Kastanien, die b a u. s t e l l e Kinderwerkstatt, die Kranoldkiez-Runde sowie die Initiative Brauerstr./Brauerkiez.  

Weitläufiger Bereich soll neu geplant werden 

In seinem Gründungsdokument fordert der Zusammenschluss von Initiativen, dass das integrierte Gesamtkonzept den Bereich von der Kreuzung nördlich der Bahnunterführung über den Kranoldplatz, den um- und anliegenden Straßen, die Kreuzung Lankwitzer Straße / Lorenzstraße bis zur Kurfürstenstraße, die Brauerstraße und den Jungfernstieg sowie den Oberhofer Weg und den Oberhofer Platz umfassen müsse. 

Wichtig sei, dass die Umgestaltung für alle interessierten Bürger und Bürgerinnen transparent erfolge und die Interessen der Markthändler und Markthändlerinnen Berücksichtigung fänden. 

 

Wer auf dem Kranoldplatz seine Waren anbietet, soll nicht übergangen werden. Foto: Gogol

 

 

Bündnis gibt Eckpunkte vor 

Wer das integrierte Gesamtkonzept entwickeln darf, solle nach den Vorschlägen des Bündnisses im Rahmen eines Planungswettbewerbs festgestellt werden. Es hat einige Aspekte festgelegt, die Wettbewerber aus ihrer Sicht bei der Planung berücksichtigen müssen. Unter anderem solle der Platz vergrößert und entsiegelt und um ihn herum mehrere Tempo-30-Zonen eingerichtet werden. Markthändler müssten während der gesamten Umbauarbeiten ausreichend Fläche für ihre Stände haben.  

Abstellmöglichkeiten für PKW schon länger ein Thema 

Über die Umgestaltung des Kranoldplatzes wurde in der Vergangenheit bereits häufiger diskutiert. Insbesondere bei der Frage über die Notwendigkeit der Parkplätze, die sich direkt auf dem Platz befinden, konnte bisher keine Einigung erzielt werden.  

 

Das Bündnis möchte weniger Pkw und mehr Sicherheit für andere Verkehrsteilnehmer. Foto: Stephan Voß

 

Wettbewerber sollten daher zwei Alternativen vorschlagen: Eine Planungsvariante als autofreien Platz, inklusive einer Sperrung der südlich gelegenen Straße Kranoldplatz und dem Teil der Ferdinandstraße, die an den Platz angrenzt. Die zweite Variante solle wenige zeitlich begrenzte Parkmöglichkeiten vorsehen und die südlich gelegene Straße Kranoldplatz für den Autoverkehr gesperrt werden. Für beide Alternativen dürfe es Ausnahmen hiervon nur für Besitzer von Parkplätzen auf den dort gelegenen Höfen geben.  

Der Zusammenschluss verschiedener Initiativen sieht den Bezirk in der Pflicht, eine entsprechende Ausschreibung vorzubereiten und durchzuführen.  

Kein Vorgehen von oben nach unten 

Neben einem transparenten Verfahren für alle Interessierten fordert das Bündnis vom Bezirksamt, dass die Bürger und Bürgerinnen sowohl bei der Planung als auch bei der Umsetzung angemessen beteiligt werden.  

Nachdem die Initiative bereits die Bezirksstadträte Aykal und Steinhoff sowie Bezirksstadträtin Böhm über ihre Vorstellungen informiert hat, plant es im nächsten Schritt eine Unterschriftensammlung. Diese möchte sie dann als Einwohnerantrag in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) einbringen. 
 
 

pm/Junia Greb-Georges