Es ist wieder Filmzeit im Outpost-Theater des Alliiertenmuseums. Archiv-Foto: AlliiertenMuseum/Chodan

Ein Staatsanwalt mit Nazi-Vergangenheit und besten Karriereaussichten in der jungen Bundesrepublik – schon in den Fünfziger Jahren war die gescheiterte Entnazifizierung im Justizapparat ein offenes Geheimnis. Am Donnerstag, 10. Dezember, zeigt das AlliiertenMuseum die 1959 von Wolfgang Staudte gedrehte Komödie „Rosen für den Staatsanwalt“, die das bis heute aktuelle Thema der personellen Kontinuitäten nach 1945 aufgreift. Der Filmabend, der um 19 Uhr beginnt, ist Teil des Begleitprogramms zur Sonderausstellung „Who was a Nazi? Entnazifizierung in Deutschland nach 1945“, die noch bis zum 29. Mai 2016 zu sehen ist.

Die preisgekrönte Gesellschaftsstudie mit Martin Held und Walter Giller in den Hauptrollen erzählt die Geschichte des ehemaligen Kriegsgerichtsrats Dr. Schramm, der in Westdeutschland Karriere macht und zufällig auf den ehemaligen Gefreiten Rudi Kleinschmidt trifft, den er kurz vor Kriegsende wegen einer Kleinigkeit zum Tode verurteilt hatte. Schramm fürchtet die Aufdeckung seiner NS-Vergangenheit und versucht, Kleinschmidt loszuwerden. Dieser wiederum versteht zunächst gar nicht, warum er als einfacher Straßenverkäufer nicht in Ruhe gelassen wird. Später erkennt er die Zusammenhänge und hilft, die unrühmliche Vergangenheit von Staatsanwalt Schramm ans Licht zu bringen.

Interessierte Besucher sind zu dem Filmabend herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Sonderausstellung ist vor der Veranstaltung geöffnet.