Die, die in den Botanischen Garten gekommen waren, ließen sich die Party von ein paar aufziehenden dunklen Wolken nicht verderben. Fotos: Gogol/Grützner

Auch wenn das Wetter am Sonnabend nicht so schlecht war, wie die Vorhersage vermuten ließ, die grauen Wolken, die sich immer mal wieder vor die Sonne schoben, machten nicht gerade Lust auf eine Gartenparty. Vielleicht war es deshalb auf der Schönen Gartenparty im Botanischen Garten in Dahlem nicht ganz so voll, wie man das erwartet hätte. Auf den Wiesen war noch mehr als genug Platz, um sich niederzusetzen, die Sonne und vor allem das Programm zu genießen.

Besonders vor der Hauptbühne am großen Gewächshaus hatten es sich die Besucher gemütlich gemacht, schlürften leckere Cocktails, ließen sich den Gaumen streicheln und lauschten dem Kneipenchor oder dem blonden Emil und klatschten ordentlich Beifall.

Abseits der großen gab es auch kleine Bühnen, deren Künstler mal mehr mal weniger Aufmerksamkeit auf sich zogen. Mehr wohl Wagane & RSA, die am Nachmittag auf der Open Stage Reggae vom Feinsten darboten. So manch ein Spaziergänger hielt an, um der französisch-senegalesischen Combo zuzuhören, mitzutanzen und vom nächsten Strandurlaub zu träumen.

Im Rosen-Pavillon las und sang derweil Peter Wawerzinek aus seinen „Raubzügen durch die deutsche Literatur“ und seiner autobiografischen Erzählung „Das Kind das ich mal war“. Da gab es zwar keine Träume von Urlaub und Strand, doch wer nicht vorbeilief – und das waren nur wenige – und sich die Zeit nahm zuzuhören, entdeckte nicht nur feinsinnige Ironie und Sprachwitz, sondern auch einen Schriftsteller, der seine Büchen mit(er)lebte.

Und noch andere kleine und große Entdeckungen machten die Besucher, etwa Bioland-Honig, der auch gleich und mit großem Andrang verkostet wurde, oder den Stand von „Vanille und Koriander“ des Potsdamers Tobias Böttcher, der unter anderem seine Kochkurse vorstellte.

„Nett“, fand Besucherin Katharina Hartlieb die Schöne Gartenparty. Allerdings stellte sie, die auch schon im vergangenen Jahr dabei gewesen war, fest, dass es weniger Besucher seien, und auch weniger Händler. „Es war schon abwechslungsreicher“, sagte sie. Die Party sei „eine gute Gelegenheit, diesen wunderschönen Garten ins Gespräch zu bringen“, denn im Alltag gehe der doch oft unter.

Wer sich selbst ein Bild machen will und spontan ist, hat heute (Sonnabend, 12. Mai) noch bis 20.30 Uhr Gelegenheit dazu, so lange wird im Botanischen Garten noch gefeiert.

(go)