Nicht nur eine Ohren-, sondern auch eine Augenweide: die Spreeschepperer. Foto: Veranstalter

Der Sommer ist schon fast da – am Donnerstag startet er offiziell. Und wird in Berlin wieder musikalisch begrüßt. Die Féte de la Musique lädt auf Plätzen und Straßen zum Zuhören und Genießen ein, auch in Steglitz-Zehlendorf.

Auf der Schloßstraße findet das Musikfest im Rahmen von „Entente Florale“ statt. Mit dabei ist die Pizzeria Venezia, Zimmermannstraße 7. Dort stehen ab 18 Uhr Lily and the Rhythm Tigers auf der Bühne. Sie präsentieren Swing und Chansons der 1920er und ’30er Jahre. Anschließend singen, passend zur Lokalität, Emanuele Scataglini & i Viandanti italienische Musik, bevor um 21 Uhr die Sleepwalker’s Station mit Akustik Pop den Abend ausklingen lassen.

Nur eine Querstraße weiter lädt das Restaurant La Steakeria ebenfalls ab 18 Uhr ein. Dort stimmt das Mauri Pous Duo mit Groove and Latin Jazz auf eine heiße Nacht ein, die von Andi’s Blues Orchester fortgesetzt, das Blues, Street Rags und Folk spielt. Chiara in Berlin präsentiert dann ab 21 Uhr Folk und Pop.

Zum ersten Mal dabei bei der Féte de la Musique ist das Café in der Schwartzschen Villa. Dort läuten bereits um 16.30 Uhr Gitti & Friends mit Oldies, Pop, Rock und Rhythm & Blues den musikalischen Abend ein. Blues, Rock und Pop bieten Blues for you ab 18 Uhr, soulig wird es ab 19.30 Uhr mit Soul for Sale. Mit Rock’n’Roll und Oldies der 1960er Jahre runden Beat Club Extended den Abend ab.

Ebenfalls zum ersten Mal beim Musikfest dabei sind die Museen Dahlem. Sie laden in den Garten des Museums Europäischer Kulturen ein. Dort präsentiert das Meltemi Ensemble arabische, türkische, griechische und spanisch-sephardische Stücke. Die Musiker lassen in ihre Musik ihre unterschiedlichen Herkünfte ein: Deutschland, Griechenland, Türkei, Palästina, Algerien, Ägypten, Polen, Frankreich und USA. Los geht es um 17.30 Uhr.

Ab 18.30 Uhr präsentieren dann die Spreeschepperer ihre Guggemusik – Blasmusik, die in der Fastnacht gespielt wird. „Ihre Lautstärke verursacht Hörschäden, ihr Rhythmus entfacht unkontrollierte Hüftrotationen, ihre schrägen Arrangements erzeugen Vergnügen und ihr Repertoire entfacht ungehemmte Begeisterung“, versprechen die Veranstalter.

In keine musikalische Schublade lässt sich die Sängerin Anka Gnoth stecken. Kein Folk, kein Soul, kein Jazz und doch eine Mischung aus allem präsentiert sie ab 19 Uhr.

Eine Stunde später ist Kalàscima dran. Die Gruppe ist seit zehn Jahren eine feste Größe in der Volksmusik des Salento. Sie kombiniert salentinischen Klänge mit denen aus Kalabrien, Sizilien, aus dem Gargano mit Balkanmusik, Klezmer und Irish Folk. Die Instrumente sind sowohl typische und verbreitete als auch seltene wie Dudelsäcke, Shawm, Launeddas, Duduk, Low Whistle, italienisches Tamburin, Mandoline oder Irische Bouzouki.

Der Eintritt zu allen Konzerten ist frei, die Künstler spielen ohne Gage.

Zudem kann im gesamten Bezirk ohne Genehmigung von 16 bis 22 Uhr musiziert werden, allerdings nur unplugged. Möglich ist das auf allen öffentlichen Straßen, Plätzen, in Park- und Grünanlagen, außer in unmittelbarer Nähe von Krankenhäusern, Pflegeheimen, Gedenkstätten und ähnlichen schutzwürdigen Einrichtungen und von Kirchen während des Gottesdienstes.

Begründet wurde die Féte de la Musique 1982 in Frankreich in dem Bemühen, die vielen musizierenden Menschen des Landes einmal für wenige Stunden sicht- und hörbar zu machen. Seit 1985 fällt auf diesen Tag auch der European Music Day und inzwischen

feiern mehr als 340 Städte weltweit, davon gut 60 europäische Städte und mehr als 20 deutsche Städte und Gemeinden jedes Jahr das Musikfest.