Viele Eltern und Kinder waren in die Halle an der Malteserstraße gekommen, um gemeinsam den Baubeginn zu feiern. Fotos: Gogol

„Am Montag gibt es den letzten Stempel“ – und dann können die Umbauarbeiten für die neue Kita an der Malteserstraße 120 endlich beginnen, freute sich Thomas Mampel, Geschäftsführer des Stadtteilzentrums Steglitz, am Sonnabend. Nachdem im Februar dort bereits der Familienstützpunkt eröffnet wurde, kann das Stadtteilzentrum nach monatelangem Planen, Verhandeln und Bangen endlich mit den Umbauarbeiten beginnen. Doch bevor die Bauarbeiter Hand anlegen, wurde in dem ehemaligen Supermarkt gefeiert – eine Bau-Auftakt-Party.

Kaum vorzustellen, dass in der riesigen Halle in drei Monaten bis zu 90 Kinder lernen, spielen und Spaß haben sollen. Damit sich die Gäste ein Bild von der zukünftigen Kita – deren Name noch gesucht wird – machen konnten, verdeutlichte ein Modell, was geplant ist.

Auf den rund 700 Quadratmetern entstehen Gruppen-, Personal- sowie Sanitärräume. An der einen Seite wird die Wand durchbrochen, um bodenlange Fenster einzusetzen. Der Clou allerdings ist der Gemeinschaftsraum – mit Kletter-, Mal- und Spiegelwänden sowie Murmelbahn. In diesem Gemeinschaftsraum sollen die Kinder zusammenkommen, miteinanderer Sport treiben, feiern, und er kann für Theatervorstellungen umgebaut werden, erläuterte Anke Eichner, Fachbereichsleiterin Kita im Stadtteilzentrum. Zur Kita gehört zudem ein 560 Quadratmeter großer Außenbereich zum Spielen und Toben. Außerdem ist eine Schutzzone zum benachbarten Gewerbebetrieb vorgesehen. Der hatte Einspruch gegen das Projekt erhoben, so dass schließlich das Umweltamt des Bezirks Steglitz-Zehlendorf entschied – zugunsten der Kita.

Sechs Gruppen wird es in der neuen Kita geben: Drei für bis zu 30 Kinder unter drei Jahren, drei für bis zu 60 Kinder zwischen drei und sechs Jahren. Für die 90 Plätze gebe es jetzt schon mehr als 50 Anmeldungen. Allerdings weiß Eichner, die auch die Kita Schlosskobolde leitet, dass manche Eltern sich vorsichtshalber bei verschiedenen Kitas anmelden.

„Das Profil wird sich erst im Laufe der Zeit entwickeln“, sagte sie. Sicher ist, dass Bewegung und Musik auf jeden Fall eine wichtige Rolle spielen sollen. Es gehe darum, bei den Kindern emotionale und soziale Kompetenzen zu fördern, wie Selbstbewusstsein und Kommunikationsfähigkeit, erklärte Eichner. Punkten kann die Kita mit ihren verlängerten Öffnungszeiten: Von 6 bis 18 Uhr ist die Betreuung garantiert, bei Bedarf sogar bis 20 Uhr.

Kita-Plätze würden gerade in diesem Bereich gebraucht, so Eichner, deshalb gibt es für den Bau auch Mittel aus dem Kita-Ausbauprogramm.

Ein Grund, sich für den ehemaligen Supermarkt als Standort zu entscheiden, war ein ganz profaner: „Das Gebäude ist ideal, weil es schon steht“, so Eichner. Ein Umbau koste pro Platz 6.000 bis 7.000 – ein Neubau rund das Doppelte. Mit seiner Größe biete das Gebäude zudem ausreichend Platz, es hat ein Außengelände und es sei leicht zu erreichen.

Auch bei den Eltern, die zur Party gekommen waren, kam die Idee, dort eine Kita zu bauen gut an. „Es gibt hier sehr wenige Kita-Plätze“, sagte Viktoria Hahn, die demnächst selbst einen Platz für ihren Sohn Anton braucht. Sie kann sich sehr gut vorstellen, wie es in der Halle einmal aussehen soll. „Wenn alles so umgesetzt wird, wie geplant, wird es super sein“, ist die junge Mutter überzeugt.

Dass der Bedarf gerade in der Gegend sehr groß ist, weiß auch Sandra Zinserling. Sie ist junge Mutter aber auch Erzieherin. Deshalb ist sie begeistert von den Plänen, auch wenn sie sich das Ganze noch nicht vorstellen kann. „Wenn alles fertig ist, werde ich mit meinen Kolleginnen noch einmal wiederkommen“, versprach sie.

 (go)