Die Familientherapeutin Mara Kowalewsky berät in mehreren Praxen, hier in der Kommandantenstraße in Lichterfelde. Foto: Junia Greb-Georges

 

Wenn Eltern Sorgen haben, Überforderung spüren oder es regelmäßig zu Konflikten in der Familie kommt, ist das eine Belastung für alle Beteiligten. Nicht immer ist es leicht, sich während solcher Phasen Hilfe zu suchen. In Steglitz-Zehlendorf gibt es hierfür das sozialpädagogische Beratungsangebot „LoGiK“ und die Nachfrage ist groß. 

LoGiK ist ein Projekt, um Eltern präventiv und leicht zugänglich Unterstützung, Orientierung und Informationen rund um das Thema Familie anzubieten. Die Abkürzung steht für „Lotsinnen und Lotsen für Gesundes Aufwachsen in kinderärztlichen Praxen“. Das Beratungsangebot gibt es seit 2023. Laut der Bezirksstadträtin für die Themen Jugend, Gesundheit und Integration, Carolina Böhm (SPD), seien bereits im ersten halben Jahr seit Aufnahme des Angebots fast 200 Beratungsgespräche geführt worden und die Termine ausgebucht.  

In derzeit vier Kinderarztpraxen des Bezirks helfen die Familientherapeutin Mara Kowalewsky, die Sozialpädagogin Katrin Reiner und Psychologin Claudia Watzel, Eltern kostenfrei bei der Bewältigung herausfordernder Situationen. Sie sind die Lotsinnen von LoGiK und beantworten vor Ort Fragen zu unterschiedlichen Themen wie Trotzphasen des Kindes, Essen, Schlafen oder Streit in der Beziehung. Das Angebot richtet sich an Eltern, deren Kinder in den jeweiligen Praxen bereits Patienten und Patientinnen sind. Sie können dort einen Beratungstermin ausschließlich über die Praxis vereinbaren. Ziel des Angebots ist es, Unsicherheiten im Familienalltag zu überwinden und das Selbstvertrauen der Eltern zu stärken. 

 

Für ausreichend Diskretion bei den Gesprächen gibt es separate Beratungszimmer. Foto: Junia Greb-Georges

 

Das von der Techniker Krankenkasse geförderte Projekt wird durch Mitarbeiterinnen des Stadtteilzentrums Steglitz e.V. und dem öffentlichen Gesundheitsdienst im Bezirk organisiert und durchgeführt.  

Hinter LoGiK steht außerdem das gesamte Netzwerk der Frühen Hilfen, dessen Existenz auf rechtlichen Vorgaben zum Kinderschutz basiert. Die so geschaffenen Strukturen sorgen für die koordinierte Zusammenarbeit verschiedener Fachkräfte und Einrichtungen, um Eltern ab der Schwangerschaft und Familien mit Kindern im Alter bis zu drei Jahren frühzeitig zu unterstützen. Ziel des Wissensaustausches ist es, dass diese leichter Zugang zu passgenauer Hilfe erhalten. Dabei arbeiten Experten und Expertinnen, unter anderem aus der Kinder- und Jugendhilfe, der Schwangerschaftsberatung, der Frühförderung und dem Gesundheitswesen zusammen.  

Auch wenn die Lotsinnen von LoGiK sich Zeit nehmen, können sie in einem Termin häufig nur eine erste Anlaufstelle sein. Wenn weitere Hilfe notwendig ist, vermitteln sie die Eltern, Mütter oder Väter an entsprechende Facheinrichtungen wie Beratungsstellen oder unterstützen dabei, die richtigen Ansprechpartner zu finden. Genau das ist der Ansatz des Projekts: Neben der kurzfristigen Beantwortung von Fragen geben die Lotsinnen Orientierung und sind Schnittstelle zu den im jeweiligen Einzelfall benötigten Spezialisten.  

Weitere Informationen zum Projekt (keine Terminvereinbarung) können per E-Mail (kowalewsky@stadtteilzentrum-steglitz.org) an Mara Kowalewsky gerichtet werden. Über das Stadtteilzentrum Steglitz e.V. gibt es auch Beratungen für Eltern von Kindern, die nicht in den beteiligten Praxen Patientinnen und Patienten sind.

Hinweise zur Terminvereinbarung und weitere Informationen finden sich unter  https://www.stadtteilzentrum-steglitz.de/elternberatung/

 

 

Junia Greb-Georges