Auf gehts: Die Gründung der Genossenschaft steht kurz bevor. Mit dabei sind unter anderem Nina Scholz von der Wirtschaftsförderung, die Frauenbeauftragte Hildegard Josten, die ehemalige Stadträtin Barbara Loth, Beate Roll sowie Unternehmerin Alexandra Knauer (von links): Foto: GUZSZ

„Mädels, lasst uns Geld verdienen“, steht selbstbewusst auf den Flyern, mit denen das Gründerinnen- und Unternehmerinnenzentrum Steglitz-Zehlendorf (GUZSZ) zur Gründung einer Genossenschaft einlädt. „Das Projekt läuft zum Ende des Jahres aus. Wenn wir keine Genossenschaft gründen, haben wir keine Mitarbeiter mehr“, erklärt Beate Roll, Vorsitzende des Landesverbandes Berlin Unternehmerfrauen im Handwerk e.V (UFH), dem Träger des Projektes.

Seit 2010 läuft das Projekt GUZSZ, seitdem habe man schon viel erreicht, so Roll. Man habe sich bekannt gemacht im Bezirk, habe Sympathisanten und Unterstützer gefunden sowie die Thematik sichtbar gemacht, erläutert sie. Nun muss es weitergehen. Ziel ist ein gemeinsames Dach, unter dem Unternehmerinnen und Gründerinnen Platz finden für ihre Selbständigkeit. Co-Working-, Büro- und Gewerberäume sollen zur Verfügung gestellt werden, wichtig sei aber vor allem der Austausch zwischen den Frauen, dass Erfahrungen weitergegeben werden, man sich gegenseitig unterstützt, voneinander lernt. Viele Frauen würden die Bedeutung von Netzwerken unterschätzen, so Roll. Ohne sie komme man aber nicht weiter.

„Frauen brauchen einen Zwischenstep“, erläutert Roll, warum es eines solchen Zentrums extra für Frauen bedarf. Das zeige die Fraueninfothek, die man angestoßen habe. Die Nachfrage sei groß, weil es sonst für Frauen keinen Anlaufpunkt gebe im Bezirk. „Die Frauen warten darauf.“ Und das erkennen auch viele Männer. Deshalb kann sich Roll durchaus auch vorstellen, Männer in die Genossenschaft aufzunehmen. „Nur weil wir für Frauen sind, sind wir nicht gegen Männer“, betont Roll, die sich diesen Vorwurf schon häufiger hat anhören müssen.

Trotzdem muss noch viel getrommelt werden für das GUZSZ. Zwar gebe es es viele Lippenbekenntnisse und Zusagen von Frauen, sich zu beteiligen. Doch Sagen und Tun seien manchmal zwei verschiedene Dinge, weiß Roll aus Erfahrung. Aber man brauche feste Zusagen und aktive Frauen.

Für eine Genossenschaft habe man sich entschieden, so Roll, weil es eine solidarische Gemeinschaft ist. „Jedes Mitglied hat Interesse daran, dass das Projekt am Rollen ist und gedeiht“.  Es soll auf breiten Schultern liegen.

Etwas für Frauen tun zu wollen, das sei die einzige Voraussetzung, die man mitbringen muss, um sich an der Genossenschaft zu beteiligen, auch Frauen, die aus dem Berufsleben bereits ausgeschieden sind, sind herzlich willkommen.

Wer mehr wissen will über die Genossenschaft und das GUZSZ ist zu den nächsten Informationsveranstaltungen am 8. Februar in der Ingeborg-Drewitz-Bibliothek, Grunewaldstraße 3, sowie am 8. März im ehemaligen BVV-Saal im Rathaus Zehlendof jeweils um 18 Uhr eingeladen. Die Genossenschaft wird am 8. April um 17 Uhr im Gutshaus Steglitz gegründet.

(go)