Rainer Hunold und Ulrich Gebauer sind "Ein seltsames Paar". Foto: DERDEHMEL

Bei Geld hört die Freundschaft auf – sagt ein Sprichwort. Bei Felix Ungar und Oscar Madison endet sie – zumindest fast – beim Wischmopp.

„Ein seltsames Paar“ feierte am Sonnabend Premiere am Schlosspark Theater, mit Rainer Hunold und Ulrich Gebauer in den Hauptrollen.

Oscar und Felix sind Freunde, sehen sich einmal wöchentlich beim gemeinsamen Pokerabend in Oscars Wohnung. Seit der geschieden ist, herrscht bei ihm das Chaos. Die Wohnung verstaubt, der Kühlschrank voll abgelaufener Lebensmittel. Eine Junggesellenbude per excellence.

Eine Tages erscheint Felix zu spät zum Pokern. Seine Frau Frances hat ihn nach zwölf Jahren Ehe vor die Tür gesetzt. Oscar nimmt ihn bei sich auf. Doch das kann nur schief gehen. Denn Felix ist nicht nur ein Hypochonder, sondern auch ein Sauberkeitsfanatiker, der mit Kittelschürze und Staubsauger Oscars Leben durcheinander und ihn auf die Palme bringt. Die Pokerrunde fühlt sich nicht mehr wohl in der sterilen nach Putzmitteln riechenden Wohnung. Als Felix auch noch ein Rendezvous mit den Schwestern Gwendolyn und Cecily Taube vermasselt, reißt Oscar endgültig der Geduldsfaden, und er schmeißt erst die Spaghetti – oder besser die Linguini – an die Wand und dann Felix aus der Wohnung. Der landet weich in den Armen der Taube-Schwestern, während Oscar sich Vorwürfe macht.

Bei „Ein seltsames Paar“ denkt wohl jeder an die großartige Verfilmung mit Walther Matthau (Oscar) und Jack Lemmon (Felix). Große Fußstapfen also, in die Rainer Hunold als Felix und Ulrich Gebauer als Oscar dort schlüpfen, und eine Herausforderung mit oder gegen die Erwartungen des Publikums  anspielen zu müssen.

Gebauer gelingt dies gut. In Sprache und Gestik erinnert er weit genug an Matthau, findet aber ausreichend Raum, um einen eigenen Oscar auf der Bühne zu zeigen, der trotz aller seiner Fehler absolut sympathisch wirkt.

Hunold dagegen wirkt zu bemüht und in seinem Spiel oft zu steif, was nicht nur an der Rolle liegt. Er vermag es nicht, seinem Felix Leben einzuhauchen. Vielleicht liegt das an der geringen Theatererfahrung des beliebten Schauspielers. Trotzdem hat Hunold viele Lacher auf seiner Seite, vor allem ihn in Kittelschürze auf der Bühne zu erleben, macht Spaß.

Die Inszenierung ist solide, amüsant und gleitet nie in Klamauk ab. Ein unterhaltsamer Abend ist garantiert.

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„Ein seltsames Paar“ ist zu sehen bis 1. Mai, weitere Termine gibt es im Mai, Juni und Juli. Die Vorstellung beginnt jeweils im 20 Uhr. Karten gibt es ab 18 Euro an der Theaterkasse, telefonisch unter (030) 78 95 66 71 00 sowie im Internet.