Lädt noch nicht zum Schwimmen ein: das neue Becken in der Schwimmhalle. Fotos: Gogol

Das Becken ist drin und damit ein Meilenstein geschafft, freute sich am Montagnachmittag Matthias Oloew. Er ist bei den Bäderbetrieben Berlin zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit und führte gemeinsam mit Architekt Tobias Reckert Interessierte über die Baustelle der Schwimmhalle Finckensteinallee.

Die Roharbeiten im Inneren sind abgeschlossen, konnten sie mitteilen. Und während das Becken nun sechs Monate aushärtet, kann mit dem Innenausbau begonnen werden.Dafür wird derzeit gerade ein Gerüst aufgestellt.

Das neue Becken ist nur zwei Meter tief, der Wasserspiegel liegt tiefer als zuvor. Die alten Beckensteine wurden aufgearbeitet und werden wieder aufgebracht. Der Umgang um das Becken ist sehr schmal. Dies plus die geringe Wassertiefe bedeuteten das Aus für einen neuen Sprungturm, wie Reckert auf Nachfrage erklärte. Auch eine Gewöhnungstreppe wird es im neuen Bad nicht geben, dafür hätten sonst ein bis zwei Bahnen geopfert werden müssen. Bei einer Schwimmhalle, die vor allem sportlich genutzt werden soll, sei eine solche Treppe als nicht so wichtig erachtet worden, erklärte Oloew.

Wenn das Gerüst steht, kann mit den Arbeiten an der Abhangdecke begonnen werden. Die Trapezbleche werden aufgebrochen, um die Decke zu erhöhen und die alten Träger wieder zum Vorschein zu bringen. In der Mitte sollen Glaslichtfelder nachgebildet werden, die aber kein Licht durchlassen werden. Denn das Dach werde komplett für die energetische Sanierung gebraucht, erklärte der Architekt. Dazu muss es aber geschlossen sein. Zusätzlich wird das Dach akustisch dämpfend wirken. Zusätzlicher Schutz an den Wänden sei aus denkmalschützerischen Gründen nicht möglich.

Die Halle sei zwar groß, aber trotzdem gebe es wenig Platz, denn sie war einst nur für ein Geschlecht gebaut worden, erinnerte Oloew. „Frauen waren hier nie vorgesehen“. Nun müssen für beide Geschlechter Umkleidekabinen und Duschräume zur Verfügung stehen.

Deshalb wurden vier Duschkuben eingebaut, mit jeweils zehn Kabinen. Da die Duschköpfe nicht an den Wänden angebracht werden konnten, war eine solche Konstruktion nötig geworden. Die Kuben werden als Sichtschutz eine Verglasung erhalten.

Der ehemalige Haupteingang wird zum Kassenfoyer, durch den die zahlende Öffentlichkeit die Schwimmhalle betritt. Derzeit klafft dort in der Wand ein großes Loch. An dem erkenne man, dass die Schwimmhalle dereinst zweiteilig gebaut wurde, erklärte Oloew. Zwei Mauern mit Abstand von 60 bis 70 Zentimetern dienten wahrscheinlich für die Dämmung der Anlage, vermutete er. Nach der Eröffnung sollen in dem Loch – ganz unspektakulär – ein Wandschrank und Platz für Fundsachen untergebracht werden.

11,3 Millionen Euro fließen in die Sanierung der Schwimmhalle und ist somit das größte Einzelprojekt der Bäderbetriebe, erklärte Oloew. 60 Prozent kommen aus dem Bädersanierungsprogramm des Senats, der Rest aus den Fördertöpfen des Umweltförderprojektes II. Der Antrag auf Fördermittel sei auch der Grund für den verzögerten Beginn der Arbeiten gewesen, so Oloew. Doch ohne Zuschüsse könnte das Land Berlin sich so ein Projekt gar nicht leisten.

Abgeschlossen sein sollen die Arbeiten in etwa einem Jahr.

(go)