Machten den Weg frei: Bezirksstadträtin Cerstin Richter.Kotowski (links) und Schulleiterin Brigitte Heinze. Foto: Gogol

„Es ist geschafft“ – mit diesen Worten sprach Bezirksstadträtin Cerstin Richter-Kotowski (CDU) bei der Einweihungsfeier der Rothenburgschule am Sonnabend wohl allen Anwesenden aus der Seele. Das „Sorgenkind“ war wohl eines, wenn nicht sogar das langwierigste Bauprojekt im Bezirk. 2004 war beschlossen worden, die Schule zu ertüchtigen, mehr als vier Millionen Euro später konnte sie nun endlich feierlich eröffnet werden. Bunte Flure und Klassenräume sowie der Hortbereich laden nun die 274 Schüler zum Lernen ein, ein neuer Schulhof zum Toben und Spielen.

Ihr neues Domizil hat die Rothenburgschule im ehemaligen Lastenausgleichsamt von 1911 gefunden, gleich neben dem alten Standort, den das Fichtenberg-Gymnasium nun ganz für sich allein hat. Das Haus war in keinster Weise auf einen Schulbetrieb eingerichtet, berichtet Richter-Kotowski. Alles musste neu gemacht werden – entsprechend den neusten Standards. So fand eine energetische Sanierung statt,ein mechanisches Lüftungssystem wurde eingebaut. Und das alles unter denkmalrechtlichen Bestimmungen. Keine leichte Aufgabe. Zumal zunächst geplant war, die Bauarbeiten stattfinden zu lassen, während der Hort noch in Betrieb war. Das hieß für die Arbeiter, Ruhe während der Mittagspause, Rücksicht auf den Rhythmus der Kinder nehmen. Ein unbefriedigender Zustand für alle Seiten, so die Bezirksstadträtin, die dann beschloss, dass der Hort während der Arbeiten ausziehen muss.

Doch auch anderes führte zu Verzögerungen. So konnte etwa ein Handwerksbetrieb die handgefertigten Türen – eine Auflage der Denkmalschutzbehörde – nicht fristgerecht liefern.

Aus denkmalpflegerischen Gründen konnte nicht alle umgesetzt werden. So ist die Schule nicht barrierefrei. Lediglich ein Treppenlift fährt bis in die erste Etage. „Da hört das Leben aber nicht auf“, so Schulleiterin Brigitte Heinze. Heißt: Die Fachräume liegen darüber. Derzeit sei das noch kein Problem für die inklusive Schule, erklärt Schulleiterin. Denn im Moment habe man keine körperlich behinderten Schüler. Es könnte aber zukünftig zum Problem werden, dann müssten Lösungen gefunden werden, so Heinze.

Das war für sie an diesem Tag nur ein kleiner Wermutstropfen. Viel mehr war sie froh, dass der Umzug nun endlich stattfinden konnte – nachdem er ja schon mehrmals kurz bevor stand. Zuletzt nach den Sommerferien im vergangenen Jahr. Diese oft kurzfristigen Absagen seien nervenaufreibend gewesen, erinnert sich Heinze, denn so ein Umzug muss vorbereitet werden.

Was Heinze an der Schule am Besten gefällt“ „Es ist alles ganz neu, ganz sauber und sehr geschmackvoll“, sagt sie. Aber auch kleine Details, wie die erhaltenen Erker in zwei Klassenräumen und die Balken, die im ausgebauten Dachgeschoss zu sehen sind, gefallen ihr richtig gut. Und nicht nur ihr. „Wir fühlen uns schon sehr wohl, auch die Schüler. Sie haben die Schule gleich okkupiert und sind sehr stolz“, erzählt Heinze. Und das nach nur einem Monat in den neuen Räumen.

 (go)