ADN- Senft 17.7.90 Berlin: Kulturprotest Buchstäblich den Löffel abgegeben haben hunderte Künstler und Kulturschaffende der DDR. Sie protestieren damit gegen die begonnene Kultur-Demontage und den Kahlschlag im DDR-Kulturalltag. Mit Löffelgeklapper vor dem Tagungsraum, in dem Minister Herbert Schirmer (2.v.r.) sich einem Podiumsgespräch mit Kunst-und Kulturschaffenden stellte, unterstützen Künstlerkollegen den Protest. Foto: Bundesarchiv, Bild 183-1990-0717-025 / Gabriele Senft

17.7.90 Berlin: Kulturprotest
Buchstäblich den Löffel abgegeben haben hunderte Künstler und Kulturschaffende der DDR. Sie protestieren damit gegen die begonnene Kultur-Demontage und den Kahlschlag im DDR-Kulturalltag.  Foto: Bundesarchiv, Bild 183-1990-0717-025 / Gabriele Senft

Einblicke in seine außergewöhnliche Biografie und in die Verhandlungen im Bereich Kunst und Kultur zum Einigungsvertrag von 1990 gibt Dr. Udo Bartsch, ehemaliger Staatssekretär im Ministerium für Kultur der DDR, in einem Zeitzeugengespräch im Bundesarchiv Lichterfelde, Finckensteinallee 63, am Donnerstag, 7. Juli, um 18 Uhr.

Bartsch wurde 1942 in Waldenburg/Schlesien geboren und absolvierte nach der Verweigerung eines Studienplatzes, mehreren Fluchtversuchen und einer Inhaftierung ein Fernstudium der Kultur- und Theaterwissenschaften an der Humboldt- Universität. Anschließend forschte und lehrte er an der Akademie der Wissenschaften der DDR.

1989/90 wurde Bartsch kulturpolitischer Sprecher der Ost-CDU und im Mai 1990 Staatssekretär im Ministerium für Kultur der DDR. In dieser Funktion beteiligte er sich an den Einigungsverhandlungen und führte auch Diskussionen mit Künstlern, die unter dem Motto „Die Kultur gibt den Löffel ab“ gegen die damalige Kulturpolitik protestierten. Nach 1990 arbeitete Bartsch im In- und Ausland unter anderem für das Bundesinnenministerium.

Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

(sn)