Vor einem Jahr hat der Evangelische Diakonieverein Berlin-Zehlendorf e.V. die insolvente Treberhilfe gGmbH übernommen und die Neue Treberhilfe gGmbH gegründet. Nun zieht der Verein Bilanz.

„Wir sind mit den Entwicklungen des vergangenen Jahres zufrieden“, sagt Jan Dreher, kaufmännischer Vorstand des Diakonievereins. Auch die Doppelspitze – bestehend aus Diakonieschwester Susette Schumann und Sebastian Kalkowsky, der das Finanz- und Rechnungswesen leitet –  sieht das vergangene Jahr als erfolgreich an. „Wir sind im Plan. Es war allen Beteiligten klar, dass wir einen ganz neuen Träger gegründet haben, was anfänglich immer eine Herausforderung darstellt“, so Kalkowsky. „Es ist unser Ziel, die Neue Treberhilfe für die Zukunft nachhaltig auf ein solides Fundament zu stellen. Die Erwartungen, die wir hatten, sind weitestgehend eingetroffen“, sagt Kalkowsy weiter.

Im vergangenen Jahr seien neue Strukturen etabliert worden. Ein stabiler Mitarbeiterstamm gewährleiste die Kontinuität der Arbeit. Qualitätszirkel und Fortbildungen für die Mitarbeiter sollen eine einheitliche Dokumentation ermöglichen und langjährige Erfahrungen mit aktuellem Wissen ergänzen. „Es ist uns ein Anliegen, den Fokus insbesondere auf die fachliche Weiterentwicklung zu setzen“, so Schumann.

Die Neue Treberhilfe bietet Leistungen im Bereich Jugend und Soziales an. Hierzu gehören unter anderem die Betreuung von Minderjährigen, Müttern und Vätern mit Kindern sowie die Beratung von Erwachsenen mit sozialen Schwierigkeiten. Hilfesuchende finden die Neue Treberhilfe an verschiedenen Bürostandorten in der Stadt. Des Weiteren gibt es zwei Wohnungslosen-Einrichtungen. Eine aufsuchende Straßensozialarbeit wird seitens der Neuen Treberhilfe als kleines, spendenfinanziertes Projekt an zwei Tagen die Woche am Bahnhof Zoo weitergeführt. Aktuell wird ein Haus im Bezirk Mitte umgebaut, das im nächsten Jahr als Kriseneinrichtung für Minderjährige genutzt werden soll.

2010 hatte der Geschäftsführer der (alten) Berliner Treberhilfe, Harald Ehlert, mit der sogenannten Maserati-Affäre für Aufsehen gesorgt und eine Diskussion darüber ausgelöst, ob es rechtens sei, mit sozialen, zumeist steuerfinanzierten Angeboten Profit zu erwirtschaften. 2011 meldete die Treberhilfe Insolvenz an. Sie hatte Außenstände von  rund 4,5 Millionen Euro.

(sn)