Als trist empfinden die Bezirksverordneten die Fassade an der Truman-Plaza. Foto: Gogol

„Ich fühle mich im höchsten Maße getäuscht.“ Deutliche Worte fand Torsten Hippe (CDU) im Stadtplanungsausschuss zur Fassadengestaltung des Projektes „Fünf Morgen“ auf der Zehlendorfer Truman-Plaza. Der Ausschussvorsitzende war da nicht der einzige. „Das hat nichts mit dem zu tun, was im Ausschuss besprochen wurde“, fand auch Maren Schellenberg (Grüne). Statt elfenbeinfarbend ist die Fassade grau und glatt. Oder auch „trist“, wie der Bürgerdeputierte Dominik Krohm fand. Noch deutlicher wurde Volker Semler (SPD), für den statt einer hochwertigen Fassade eine „schlecht aussehende Billigvariante“ entstanden sei. Norbert Buchta (SPD) erwartet eine Erklärung für dieses „Fassadendesaster“. Doch in der Sitzung meldete sich niemand vom Projektentwickler, der Stofanel Investment AG, zu Wort, um die Änderung zu erklären. Auch er werde seit Wochen vertröstet, sagte Hippe. Und drohte Stofanel mit Konsequenzen. Wenn man sich auf deren Zusagen nicht verlassen könne, dann werde man so eng planen müssen, wie es noch nie da gewesen sei und wie es dem Bauvorhaben auch nicht gut tun werde.

Auf Nachfrage Schellenberg bestätigte ein Mitarbeiter des Bezirksamtes zudem, dass es bei einer geplanten Brandschutzabnahme am 7. August in einer Praxis Probleme gab und die Abnahme nicht stattfinden konnte. Ein Brandschutzgutachten fehlte. Inwieweit das Gesamtvorhaben von diesen Mängeln betroffen sei, konnte er aber nicht sagen. Die nächsten Freigaben stehen erst in den kommenden Wochen an.

Im Ausschuss wurden Zweifel an der Zuverlässigkeit Stofanels laut. „Problematisch als Bauherr“, urteilte Georg Boroviczény (Piraten), „recht wechselhaft“ war das nicht weniger schmeichelhafte Urteil Semlers.

Stofanel war aus Urlaubsgründen für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

(go)