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Vier Jahre und neun Monate Gefängnis – so lautet die Strafe für einen suspendierten Feuerwehrmann der Zehlendorfer Wache, der am Mittwoch vom Landgericht wegen Missbrauchs und Menschenhandels verurteilt wurde. Das relativ milde Urteil ist vor allem dem Umstand zu verdanken, dass der Angeklagte seine Taten gestanden und so den Opfern eine Aussage vor Gericht erspart hatte.

2013 hatte der 50-Jährige damit begonnen, im Internet nach Mädchen zu suchen, die auf der Suche nach Nebenjobs waren. Seine ersten Opfer waren zwei 14-jährige Schülerinnen, die sich als 16-Jährige ausgaben und denen der Angeklagte Geld für „erotische Massagen“ geboten hatte. Ein 17-Jährige mit finanziellen Problemen köderte er mit Geld, sogar an einem 15-jährigen Mädchen, das aufgrund einer Borderline-Störung sich nicht wehren konnte, verging er sich.

2014 lernte der Angeklagte dann eine 17-Jährige kennen, die bereits als Escort-Mädchen gearbeitet hatte und den 50-Jährigen auf die Idee brachte, selbst einen solchen Service aufzubauen. Im August 2014 bot er einem 13-jährigen Mädchen per WhatsApp Geld für Sex mit Freiern an. Als er nicht locker ließ, wandte sich das Mädchen an seine Mutter, die die Polizei informierte. Im Oktober nahm die Polizei den Mann, der selbst Vater einer Tochter ist, in seiner Tegler Wohnung fest.

Den Ermittlern machte es der 50-Jährige leicht:  Die Taten fanden teilweise in seiner Wohnung statt, er fuhr mit den Mädchen in seinem Auto und benutzte für Verabredungen das eigene Telefon.

Insgesamt musste er sich für 27 Taten begangen an 13 Mädchen vor dem Landgericht verantworten.

Er sei kein „klassischer Triebtäter“ stellte der Richter fest, vielmehr habe er versucht, das Vertrauen seiner Opfer zu gewinnen und sie für seine Zwecke zu missbrauchen. „Die ganze Angelegenheit tut mir wirklich sehr leid“, sagte der Angeklagte zum Abschluss der Verhandlung und nahm das Urteil mit gesenktem Blick auf.