Die IG Blech sorgte auf der Bühne für Schwung. Fotos: Gogol

Wenn man eines sagen kann über das Fliegefest am Sonnabend, dann: Es war voll. An den Ständen drängelten sich die Besucher; um an eine frischgebackene Waffel zu kommen, musste man sich in eine Schlange einreihen. Und das alles bei schönstem Spätsommerwetter.

Dicht gedrängt standen die Besucher auch rund um die Bühne, wo vor allem die IG Metall für Stimmung sorgte. Die Zuhörer wollten die Musiker kaum von der Bühne lassen.

Belagert war auch der Stand des Kleintierzüchtervereins Staaken. Denn dort konnten die Kinder nicht nur die Hühner und Kaninchen anschauen, sondern die Kaninchen auch streicheln. Der Graue Riese nahm es ganz gelassen, während bei dem Zwergkaninchen gewechselt wurde, um sie nicht zu sehr zu stressen. „Wir können von Glück reden, dass es nicht so warm ist“, freute sich der Vereinsvorsitzende Rudolf Raddatz. Doch wie kommt ein Spandauer Verein nach Lichterfelde? Durch die Kita an der Schütte-Lanz-Straße, erzählte Zuchtwart Erwin Teichmann. Die habe sich im vergangenen Jahr an ihn gewandt, weil sie sich Kaninchen zugelegt hatten. Und so waren die Kleintierzüchter bereits im vergangenen Jahr beim Fliegefest dabei. Verkauft haben die Mitglieder an diesem Tag aber keine Tier, da verwiesen sie auf ihre Schau am 3. und 4. November in Staaken.

Auch kein Unbekannter beim Fliegefest ist Hartmut Röder. Er hatte auch wieder den Nachbau des „Normalsegelapparates“ von Otto Lilienthal dabei, in das nicht nur Kinder gerne schlüpften. Gut ein Vierteljahr hat Röder 2009 gebraucht, um das Modell im Maßstab 1:2 zu bauen. Es ist 3,50 Meter breit und 2,75 Meter lang. Doch statt Weidenrute verwendete Röder Peddigrohr, das sich besser biegen ließ. Und statt englischen Skirtingstoff nahm er einfache Baumwolle. Den Bauplan schickte ihm das Lilienthal-Museum in Anklam. Er habe Tischler gelernt und sei Lilienthal-Fan – das passte gut zusammen, um so ein Modell zu bauen.

Der Flieger von Lilienthal war zwar das größte, aber nicht das einzige Flugobjekt, das Röder dabei hatte. Auch ein Heißluftballon der Gebrüder Montgolfier und ein Wasserstoffballon mit der deutschen Fliegerin Wilhelmine Reichard hing als Modell an seinem Stand.

(go)