Die Arabistik-Professorin Angelika Neuwirth von der Freien Universität Berlin hat die Ehrendoktorwürde der US-amerikanischen Yale-Universität im Fach Religionswissenschaft erhalten. In der Begründung heißt es, Angelika Neuwirth sei eine der weltweit führenden Koran-Gelehrten. Die Ehrung wurde ihr im Rahmen eines Festakts vom Präsidenten der Yale-Universität übergeben. Im vergangenen Jahr war Angelika Neuwirth zum Ehrenmitglied der renommierten American Academy of Arts and Sciences gewählt worden.

Prof. Dr. Angelika Neuwirth, Jahrgang 1943, studierte persische Sprache und Literatur in Teheran sowie Semitistik, Arabistik, Islamwissenschaft und klassische Philologie in Göttingen und Jerusalem. 1972 wurde sie an der Universität Göttingen promoviert, 1977 an der LMU München habilitiert. Danach forschte und lehrte Angelika Neuwirth im jordanischen Amman. Nach Stationen in München, Kairo und Bamberg ist sie seit 1991 Arabistik-Professorin an der Freien Universität Berlin. Zudem war sie von 1994 bis 1999 Direktorin am Orient-Institut der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft Beirut und Istanbul. 2008 erhielt sie die Ehrendoktorwürde der Universität Bamberg für Katholische Theologie. Seit 2009 ist sie Mitglied der Leopoldina, der Nationalen Akademie der Wissenschaften, seit 2011 zudem der American Academy of Arts and Sciences der Vereinigten Staaten.

Ein Schwerpunkt der Arbeit Angelika Neuwirths liegt auf der klassischen und modernen arabischen Literatur und dem Koran im spätantiken Zusammenhang. Die Professorin leitet das Projekt „Corpus Coranicum“ der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, dessen Ziel es ist, eine Dokumentation des Korans in seiner handschriftlichen und mündlichen Überlieferung zu erstellen.

(sn)