Archiv-Foto: Gogol

Die Hoffnung der Liga war groß, dass nach der Heimniederlage gegen den ärgsten Verfolger SFC Stern 1900 am verganegenen Spieltag nun der Spitzenreiter aus Zehlendorf ein weiteres Mal, im Auswärtsspiel beim kampfstarken SC Gatow, straucheln würde.  Doch im Stile einer abgezockten Spitzenmannschaft wurde ein weiterer Verfolger abgeschüttelt.

Gatow versuchte von Beginn an mit druckvollem Spiel und einer Portion Aggressivität die Zehlendorfer unter Druck zu setzen. Doch es gelang ihnen nicht, gefährliche Situationen herbeizuführen. Als die Hausherren zum ersten Mal Luft holen mussten, schlug der Tabellenführer mit brutaler Effektivität zurück.

Nach einem  Angriff von René Robben, der den Ball von der Mitte nach links auf Hassan Sinan passte, der wiederum mit einem Querpass das Spielgerät vor das Tor schlug, war Su Min Kim zur Stelle und überwand den Gatower Schlussmann in der 11. Spielminute aus kurzer Distanz. Mit dem Führungstreffer im Rücken kontrollierten die Zehlendorfer nun eindrucksvoll das Geschehen auf dem tiefen Rasen und erspielten sich in der Folgezeit eine Vielzahl an besten Möglichkeiten.

Nicht gerade vom Glück begünstigt war in dieser Phase Herthas Goalgetter Robben. Nach einem Eckstoß durch Arber Shuleta scheiterte er in der 18. Minute mit einem wuchtigen Kopfball an der Latte. Zwei Minuten später nahm er einen Ball im Strafraum gekonnt mit der Brust an, traf aber den Ball beim Abschluss nicht voll. Schließlich hatte auch noch Torwart Lukas Hesse in der 23. Minute etwas gegen einen Robben-Treffer, indem er einen Kopfballtorpedo  ins Toraus lenkte. Die anschließende Ecke durch Sinan führte aber dann doch zur längst verdienten 2:0 Führung durch Darius Niroumand, der das Leder mit dem Kopf wuchtig unter die Latte zimmerte.

Noch einmal muss der glücklose Robben erwähnt werden. Ähnlich wie bei der Entstehung des Führungstreffers wurde diesmal in der 42. Minute ein Angriff von Melih Hortum eingeleitet, der auf rechts Burak Mentes bediente. Dessen Flanke erreichte den kopfballstarken Stürmer, der aber wieder in Hesse seinen Meister fand.

Das Spiel hätte eigentlich schon längst zu Gunsten des Tabellenführers  entschieden sein können, doch kurz vor dem Pausenpfiff verlor die Zehlendorfer Abwehr kurz den Überblick und brachte den Ball nicht konsequent aus der Gefahrenzone. Gatows Angreifer Nikolas Hanke nutzte die Verwirrung und drosch den Ball aus 12 Metern unter die Latte.

Der Anschlusstreffer kurz vor dem Pausentee hauchte den Hausherren neuen Mut ein, und nur zwei Minuten nach Wiederanpfiff feierten die Hausherren auch schon den vermeintlichen Ausgleich. Doch Schiedsrichter Denis Waegert  erkannte ein vorangegangenes Foulspiel an Kim und verwehrte die Anerkennung des Treffers.

Zwei Minuten später konnte sich auf der anderen Seite wieder Torwart Hesse auszeichnen, als er eine Direktablage von Kim im letzten Moment noch von der Linie kratzen konnte.  Gatow wirkte trotzdem in den ersten zwanzig Minuten der zweiten Halbzeit bissiger und drückten verstärkt auf den Ausgleich. Mit Glück und einer großen Portion Souveränität überstanden die Gäste aus Zehlendorf aber auch diese Phase unbeschadet.

Die letzte  gute Ausgleichschance für die unermüdlich fighteten  Gastgeber vereitelte in der 70. Minute Zehlendorfs Torwart Luis Maria Zwick, der reflexartig einen gefährlichen Freistoß von Tim Binting entschärfen konnte. In der 84. verpasste es Kim, den Sack endgültig zuzubinden, als er vom eingewechselten Till Wedemann bedient wurde. Der Ball flog aber hoch über die Latte in die angrenzenden Rieselfelder und wird vermutlich immer noch gesucht.

Wieder einmal konnten die Zehlendorfer ihre Auswärtsstärke unter Beweis stellen und durften nicht unverdient drei weitere Punkte auf  das Haben-Konto verbuchen.

(hain/h03)