Nur ein paar Marktstände gibt es heute noch auf dem Ludwig-Beck-Platz. Da soll sich ändern. Foto: Grützner

Der Marktbetrieb auf dem Ludwig-Beck-Platz soll wiederbelebt werden, da sind sich die Mitglieder des Runden Tisches im Gutshaus Lichterfelde einig. Da dies aber nicht so einfach ist und der Unterstützung unter anderem der Wirtschaftsförderung des Bezirks bedarf, einigten sich die Mitglieder darauf, zunächst mit einem Marktfest das Thema voranzutreiben.

Anna Schmidt, Sprecherin des Stadteilzentrums Steglitz, kann sich noch gut an die samstäglichen Marktbesuche auf dem Ludwig-Beck-Platz erinnern. Auf dem ganzen Rondell hätten die zahlreichen Stände gestanden. Bauern aus der Umgebung boten ihre frischen Waren feil, es gab Gemüse, Kartoffeln, auch ein Fisch- und ein Käsehändler waren zu finden, gelegentlich auch Kunsthandwerker. Sogar Milch wurde frei verkauft. Eine lebensgroße Kuh stand am Eingang des Marktes, wo sich die Kunden selbst ihre Milch zapfen konnten. „Es war ein Erlebnis, jeden Samstag dorthin zu gehen“, schwärmt Schmidt.

Heute sind es nur zwei bis drei Händler, die sonnabendss auf dem Markt stehen, erzählt Norbert Lemke, Optiker am Hindenburgdamm. „Wir wollen versuchen, mit einem Fest, die Aufmerksamkeit der Menschen zurück auf den Platz zu lenken und ihn zu beleben“, sagt Lemke. Von ihm stammt auch der Vorschlag, das Fest unter das Motto „Kiezgeschichte“ zu stellen. Lichterfelde sei reich an Geschichte, findet Lemke und zählt den Kolonie-Gründer Johann Anton Wilhelm von Carstenn, die Kadettenanstalt, Flugpionier Otto Lilienthal und die erste Siemens-Straßenbahn auf. Wie man die Geschichte in das Marktfest einbinden kann, das werde derzeit überlegt.

Der Ludwig-Beck-Platz soll aber nicht nur Marktplatz werden, sondern auch darüber hinaus Attraktionen und Events bieten, etwa die Möglichkeit zum Schachspielen und für Feste, führt Schmidt aus. Und er soll wieder ein zentraler Anlaufpunkt für die Anwohner werden.

Das Marktfest soll Ende September stattfinden, um nicht mit den anderen großen Veranstaltungen im Bezirk zu kollidieren. Veronika Mampel, Arbeitsbereichsleiterin für generationsübergreifende Arbeit des Stadtteilzentrum Steglitz e.V., übernahm federführend die Planung. Alle Einrichtungen, Projekte, Geschäfte und Gruppen rund um den Ludwig-Beck-Platz und dem Hindenburgdamm sind nun aufgerufen, sich mit ihren Ideen einzubringen. Es soll ein großes Fest für alle Generationen werden. Auch Unterstützer und Förderer sind sehr gerne gesehen – unter anderem beim nächsten Runden Tisch am 11. März um 18.30 Uhr im Gutshaus Lichterfelde, Hindenburgdamm 28.

(go)