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Baumaßnahmen, Preiserhöhungen, Taktverdichtungen: Zum 10. Dezember gilt bei S- und Regionalbahnen ein neuer Fahrplan. Die BVG kündigt Reduzierungen im Busverkehr an. 

Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg reagiert auf den Erfolg des Deutschlandtickets, der auf einigen Strecken zu einer Verdoppelung der Fahrgastzahlen geführt hat, wie das Unternehmen mitteilte. Besonders nachgefragt wurden demnach auch verbundüberschreitende Verbindungen nach Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Sachsen. Beliebtestes Ziel war auch in diesem Jahr die Ostsee.

Der Verkehrsverbund will mit zusätzlichen Fahrten der neuen Nachfrage gerecht werden. Gleichzeitig zieht die BVG Konsequenzen aus ihrem Mangel an Personal und reduziert ihr Angebot auf insgesamt 44 Strecken. Was für den Bereich Südwest-Berlin und Potsdam wichtig ist:

Regionalverkehr

Im Dezember 2023 geht der neu errichtete Halt Potsdam Pirschheide am Berliner Außenring in Betrieb. Hier halten ab dem Fahrplanwechsel am 10. Dezember neben den Zügen der im unteren Stationsteil verkehrenden Linie RB33 neu auch die Züge der Linie RB22 im oberen Stationsteil. Diese Station schafft durch die Straßenbahnanbindung für viele Potsdamer eine schnellere Verbindung zwischen der Landeshauptstadt in Richtung Flughafen BER und Königs Wusterhausen.

Bei den Linien RB33 Potsdam – Beelitz Stadt – Jüterbog und RB37 Berlin-Wannsee – Beelitz Stadt wird der Stundentakt nun auch an Wochenenden angeboten und damit das bisherige Fahrtangebot etwa verdoppelt. Hiervon profitieren vor allem die Fahrgäste im zunehmenden Freizeitverkehr, beispielsweise zum Schwielowsee oder in den Fläming.

RB37: Künftig fahren die Züge ab Michendorf in Richtung Wannsee etwa im 20-minütigen Abstand, in der Gegenrichtung ist der Abstand allerdings noch immer etwas ungleichmäßiger. Trotz der neuen Lage muss in Wannsee weiterhin der Bahnsteig an Gleis 8 genutzt werden, da keine alternative Möglichkeit zum Wenden der Züge zur Verfügung steht. Durch die neuen Abfahrtszeiten kann der Anschluss in Beelitz Stadt aus Caputh nach Michendorf nicht mehr hergestellt werden – alternativ stehen Verbindungen von regiobus Potsdam Mittelmark zur Verfügung.

Berliner S-Bahn

Auf der Linie S1 wird die Kapazität durch den zusätzlichen Einsatz von 8-Wagen-Zügen anstelle von 6-Wagen-Zügen verstärkt. Auf der Linie S2 ist dies bereits seit einigen Monaten Realität und wird auch im neuen Fahrplan fortgesetzt.

Auf der Linie S1 werden die Verstärkerzüge während der Hauptverkehrszeiten morgens und nachmittags auf einen 10-Minuten-Takt verdichtet und bilden mit den weiteren eingesetzten Zügen nun zwischen Zehlendorf und Potsdamer Platz einen 5-Minuten-Takt.
Größere Baumaßnahmen: Im S-Bahn-Netz sind von längeren Sperrungen im Jahr 2024 unter anderem der Nord-Süd-Tunnel (S1, S2, S25, S26, im Januar und Februar), die S1 im Norden (knapp drei Monate im Frühjahr) und die S2 im Süden (in den Osterferien) betroffen.

Neue Fahrpreise – Berlin-Ticket kommt

Die Fahrpreise steigen zum 1. Januar 2024 um durchschnittlich rund 6,7 Prozent. Weiterhin hat der VBB-Aufsichtsrat beschlossen, dass auf Antrag des Landes Berlin das Berlin-Ticket für 29 Euro im ersten Halbjahr 2024 eingeführt wird. In der Landeshauptstadt Potsdam wird das Schülerticket Potsdam AB zum 1. Januar 2024 auf 15 Euro pro Monat abgesenkt. Das Berlin-Ticket S wird weiterhin zum reduzierten Preis von 9 Euro angeboten.

Alle neuen Tarife auf: https://www.vbb.de/tickets/ 

Weniger Busverkehr in Berlin

Die BVG kündigt „Anpassungen“ des Busfahrplans an. Ab dem 10. Dezember sind 6 Prozent weniger Fahrten vorgesehen. Das betrifft Zeiten vor allem außerhalb der Stoßzeiten. Grund für die Kürzungen sind nach Angaben des Unternehmens der Mangel an Personal.

Zu den im Südwesten betroffenen Linien gehören die M85 und M48. Auf beiden Strecken gilt samstags bis 10 Uhr stadtauswärts ein 20-Minuten Takt.
Auf der Linie M11 werden auf diesen Teilstrecken die Abstände auf 20 Minuten verlängert: Montag bis Freitag tagsüber zwischen Gesundheitszentrum und Lichterfelde Ost sowie vormittags und am frühen Abend zwischen Lichterfelde Ost und Krumme Lanke.

Günstiges Semesterticket

Bund und Länder haben sich auf eine einheitliche Lösung für ein bundesweites rabattiertes Semesterticket geeinigt. Das Abo für Studierende auf Basis des Deutschlandtickets kostet 60 Prozent des Regelpreises von 49 Euro: Derzeit sind das 29,40 Euro pro Monat bzw. 176,40.- Euro pro Semester.

Das ändert sich bei der S-Bahn
https://sbahn.berlin/aktuelles/artikel/so-fahren-s-bahnen-ab-10-dezember/ 

Fahrplanänderungen im VBB-Netz
https://www.vbb.de/fahrinformation/fahrplanaenderungen/ 

alle Änderungen bei der BVG
https://www.bvg.de/de/abos-und-tickets/fahrplanwechsel 

 

Daniela von Treuenfels