Eine Auswahl asiatischer Textilein aus der Sammlung Hammonds sind derzeit im Museum für Asiatische Kunst in Dahlem zu sehen. Die Schau „Passionen einer elegenaten Dame“  bietet einen Einblick in die technische Raffinesse und den Musterreichtum der ostasiatischen Textilkunst. Zusammengetragen hat die insgesamt mehr als fünfzig Objekte umfassende Kollektion die Konzertpianistin, Diplomatengattin und Weltreisende Magdalene C. Hammonds, die vornehmlich zwischen 1935 und 1955 in Ostasien sammelte und sich auf japanische Gewänder konzentrierte. Zu sehen sind auf 350 QuadratmeternAusstellungsfläche 30 Gewänder, fünf  Werke der Malerei, sechs Lackarbeiten.

Die enorme Bandbreite der Typen und Dekore ermöglicht einen Überblick über den Zusammenhang zwischen Gewandform, Stoffqualität, Muster und sozialer Funktion. Technisch stechen die aufwendigen und prachtvoll dekorierten Kostüme des Nô-Theaters heraus, die sich ursprünglich an der Kleidung der Aristokratie orientierten. Unter den farbenprächtige Roben und aufwändig gemusterten Obi-Gürteln eleganter Damen sind sowohl Beispiele für den Bedarf des Adels wie auch für wohlhabende Kaufmannsgattinnen und schließlich sogar in größerer Stückzahl gefertigte Stücke für den anonymen Konsum vertreten.

Das Repräsentationsstreben des buddhistischen Klerus belegen kostbare Altarbehänge sowie Stolen und Priesterumhänge, die zwar mittels einer Patchwork-Ästhetik das Ideal materieller Bedürfnislosigkeit suggerieren, den Roben der Elite aber in der Stoffqualität in nichts nachstehen. Seltene textile Zeugnisse aus dem chinesischen Kaiserreich runden die Auswahl ab.

Parallel zur Ausstellung „Passionen einer eleganten Dame – Asiatische Textilien der Sammlung Hammonds“ zeigt das Museum für Asiatische Kunst vom bis 9. Juni in der Galerie Kunst des Teewegs unter dem Titel „Walter Bruno Brix – Schatten und Spuren“ Arbeiten in Tusche und Stickerei auf Baumwollstoff.

(sn)