Pierre Baigorry - besser bekannt als Peter Fox (links) - sammelte Unterschriften für den Energietisch. Bei Carsten M. wirkte der Promi-Bonus nicht. Foto: Gogol

Da musste Ilka Piroth doch dreimal hinschauen. Ist er es oder ist er es nicht? Doch es war Peter Fox, der sie am Freitag am Hermann-Ehlers-Platz in Steglitz für das Volksbegehren des Berliner Energietisches um ihre Unterschrift bat. „Das hat schon Aufmerksamkeit erregt“, sagte die junge Frau. Sie fand es „cool“, dass Fox die Aktion unterstützt – und unterschrieb auch prompt.

Noch elf Tage Zeit hat das Volksbegehren „Neue Energie für Berlin“, um rund 60.000 Unterschriften zu sammeln. Dafür hat man sich prominente Unterstützung geholt. Eine halbe Stunde lang sammelte Pierre Baigorry – besser bekannt als Peter Fox – für die gute Sache.

„Wir wollten nicht irgendeinen Promi, das muss schon passen“, erklärte Dr. Stefan Taschner, Sprecher des Energietisches. Fox habe sich auf seiner Homepage mehrfach kritisch zu Themen wie Klimaschutz und Energie geäußert. Deshalb man mit ihm Kontakt aufgenommen. Dass sich Fox engagiere sei auch „eine Art Gütesiegel“ für das Volksbegehren, findet Taschner.

„Ich finde die Aktion wichtig“, sagte Fox. Die Energieversorgung gehöre in Bürgerhände und nicht zu Vattenfall, nur dann könne man sicher gehen, dass es günstig und ökologisch sei. Ein Ziel, wie viele Unterschriften er sammeln will, hat Fox nicht. Er mache so etwas zum ersten Mal, gestand er.

Doch der Promi-Bonus wirkt nicht bei jedem. Carsten M. hatte den Sänger zwar erkannt, aber unterschreiben wollte er aber trotzdem nicht. „Wenn ich nicht informiert bin, dann ist es egal, ob es ein Promi ist“, sagte der junge Mann. Eine Broschüre nahm er trotzdem mit, um sich über die Ziele des Energietisches schlau zu machen.

Michael Effler, Kampagnenleiter und selbst Unterschriftensammler, ist zufrieden mit Fox. „Er ist sehr lebendig, geht auf die Leute zu, hat keine Hemmungen. Das ist sehr wichtig“, weiß Effler aus Erfahrung.

Das Volksbegehren sieht die Rekommunalisierung der Stromnetze und die Gründung eines berlineigenen Stadtwerkes vor. Bis zum 10. Juni muss das Bündnis aus über 50 Organisationen 200.000 Unterschriften sammeln, damit die Berliner zur Bundestagswahl über die zukünftige Energieversorgung ihrer Stadt in einem Volksentscheid abstimmen können.

(go)