Sparzwang: Schloss Glienicke bleibt 2024 geschlossen

Sparzwang: Schloss Glienicke bleibt 2024 geschlossen

Neptun wacht: Die Figur wurde von dem Bildhauer Ernst Rietschel als sein Erstlingswerk geschaffen. Die 2,50 m große und 1.400 kg schwere Neptunfigur wurde 1827 in Lauchhammer in der Niederlausitz gegossen und steht heute im thüringischen Nordhausen. Ein Zweitguß wurde 1838 in der Remise von Schloß Klein Glienicke aufgestellt. Foto. Daniela von Treuenfels

 

Die Bildergalerie im Potsdamer Park Sanssouci und das Schloss Glienicke in Steglitz-Zehlendorf bleiben 2024 für Besucherinnen und Besucher geschlossen. Der Grund sind fehlende finanzielle Mittel.

Die öffentlichen Zuschüsse, teilt die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten mit, könnten auch im kommenden Jahr nicht erhöht werden „und bleiben trotz einer nach wie vor hohen Inflation, steigender Energie- und Baukosten sowie regulärer Tarifaufwüchse auf dem Niveau des Jahres 2022.“ Die Differenz zwischen den inflationsbedingten Ausgabensteigerungen auf der einen und den Zuwendungen auf der anderen Seite könne man nicht allein aus Eigeneinnahmen ausgleichen.

Schon um dieselben Leistungen wie 2022 erbringen zu können, würde die SPSG 2024 mindestens ca. 5 Millionen Euro mehr benötigen, um die zu erwartenden Preis- und Tarifsteigerungen aufzufangen. Deshalb sei die Stiftung zu Einsparungen gezwungen, die alle Tätigkeitsbereiche betreffen. Durch die Schließung der Bildergalerie und des Schlosses Glienicke würden rund 300.000 Euro pro Jahr gespart.

Für die Entscheidung, die Bildergalerie und das Schloss Glienicke 2024 nicht für den Besuchsverkehr zu öffnen, seien mehrere Gründe ausschlaggebend gewesen: So sollten betriebsbedingte Kündigungen unbedingt vermieden werden. Zudem sollten die „kulturellen Leuchttürme“ im ländlichen Raum, die Schlösser in Königs Wusterhausen, Caputh, Paretz, Oranienburg und Rheinsberg, weiter zugänglich bleiben.

Bereits seit 2016 kämpft die SPSG, Verwalterin des Weltkulturerbes in Berlin und Potsdam, mit zu geringen Budgets. Diverse Häuser können seitdem nur noch an ausgewählten Tagen besichtigt werden. Dazu zählt auch das Casino im Park Glienicke. Sollten die Zuschüsse an die SPSG im Jahr 2025 nicht signifikant steigen, mahnen die Verwalter der Schlösser und Gärten, drohe der Bildergalerie und dem Schloss Glienicke dasselbe Schicksal. „Zudem wären Schließungen weiterer Häuser im UNESCO-Welterbe unausweichlich.“

 

 

Daniela von Treuenfels

 

 

 

 

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