Katharina, Celina und Talea führten die Besucher am Tag der offenen Tür durch das Schulhaus. Foto: Gogol

Welche Schüler kennen ihre Schule wohl am besten? Wahrscheinlich die ältesten. Und so waren es Schüler der sechsten Klasse, die Streitschlichter Katharina, Celina und Talea, die mich am Tag der offenen Tür durch „ihre“ Athene-Grundschule führten.

Los ging es im Erdgeschoss, wo auch der Eingang zur Turnhalle ist. Vor Jahren sei das mal die größte Schulsporthalle Berlins gewesen, erzählen die drei Mädchen mir. Fast 1.000 Quadratmeter ist sie groß. Sogar aus den Etagen zwei und drei kann man von oben durch ein Fenster in die Halle blicken. Das finden die drei Mädchen toll, anderen beim Sport zuzuschauen. Aber sie bewegen sich auch selbst gern – allerdings ein paar Etagen höher. Dort gibt es ein Spiel- und ein Sportdeck auf dem Dach. Sport und Spiel gehören in der Schule ohnehin zusammen, erklären mir die drei. Stolz zeigen sie auch die Pokale im Eingang vom Fußballpokal der Europaschulen. Denn die Athene ist eine – und wie der Name schon vermuten lässt, eine griechisch-deutsche Europaschule.

Von meinen drei Führerinnen ist nur Celina Halbgriechin. Allerdings besucht sie den Regel- und nicht den Europaschulschulbereich. Dort muss man nicht griechisch können. Allerdings lerne man trotzdem ein wenig von den anderen Schülern, erzählen mir Katharina und Talea.

Neben Fußball werden in verschiedenen Arbeitsgemeinschaften (AG) auch noch andere Aktivitäten angeboten. Theater oder Handarbeit zum Beispiel, aber auch Basketball.

Weiter geht es durch die drei Flure der Schule. Die Wände sind bunt geschmückt, mit Bildern und Plakaten, auf denen die Schüler in englischer Sprache von ihren Ferien berichten. Ein Bibliothek gibt es auch, mit deutscher und mit griechischer Literatur. Vom Fun-Run erzählen die drei Sechstklässlerinnen, einem Sponsorenrennen, bei dem Geld für die Schule gesammelt wird. Unter anderem wurden davon das Klettergerät neben dem Schulgebäude aufgestellt und der Vorplatz neu gestaltet. Einen modernen Computerraum, den Lernclub, in dem lernschwächere Schüler Hilfe bekommen, sogar die Umkleideräume der Mädchen zeigen mir die drei. Vorbereitet haben sie sich auf die Führung nicht extra. Sie kennen ihre Schule, sagen sie.

Sie sind die ersten Streitschlichter in der Schule, so Katharina, die auch Schulsprecherin ist. In der 5. Klasse wurden sie dafür ausgebildet, in der 6. Klasse nun nehmen sie die Aufgaben war.

Die drei Mädchen fühlen sich wohl an der Schule. Sie hätte auch nach der vierten Klasse abgehen könne, erzählt Katharina. Aber sie habe sich für die Athene entschieden, weil sie hier ihre Freunde habe und sie die Schule mag.

Vieles mögen die drei Mädchen an der Schule: die Lehrer, die Decks, auf denen es auch offene Klassenräume gebe, und den große Schulhof. Aber sie sind auch kritisch. Das jahrgangsübergreifende Lernen (JÜL) in den Klassen 1 und 2 finden sie gar nicht toll und sind froh, dass es wieder eingestellt werden soll. Sie fühlen sich ein Jahr zurück im Stoff.

Dass sie gerade ihr letztes Jahr an der Athene begonnen haben ist für Celina, Talea und Katharina noch nicht vorstellbar. „Wir dachten, wir fühlen uns schon groß, aber es ist ein Gefühl, als seien wir noch Erstklässler“, sagt Katharina, die anderen stimmen ihr zu.

Auf welche Schule sie nach der Athene gehen wollen, das wissen die drei Mädchen aber schon: das Lilienthal- (Talea), das Goethe- (Celina) und das Schadow-Gymnasium (Katharina).

(go)