Seewanderung: Sacrower See

Seewanderung: Sacrower See

Sacrower See, Foto: Norman Heise

 

Der Sacrower See liegt im ältesten Naturschutzgebiet Potsdams. Das Gewässer ist mit seiner Lage mitten im Wald: unerreichbar anziehend…

Der Sacrower See liegt im 1941 eingerichteten rund 800 Hektar umfassenden Naturschutzgebiet „Sacrower See und Königswald“. Das Gebiet befindet nordöstlich von Potsdam, zwischen Jungfernsee, Havel und Groß Glienicke. Kulturinteressierte finden hier auch das zum UNESCO Weltkulturerbe zählende Schloss Sacrow, in dessen Park die sehenswerte Heilandskirche am Ufer der Havel steht.

Zusammen mit dem Seeburger Fenn und dem Groß Glienicker See bildet der Sacrower See eine eiszeitliche Rinnenseenkette, in die sich auch der weiter südlich gelegene Heilige See einordnet.

Sacrow leitet sich aus dem Slawischen ab und bedeutet „hinterm Busch“. Der Name ist auch heute noch Programm – die Abgeschiedenheit zwischen Metropole und Landeshauptstadt ist schon außergewöhnlich. Wer aus Berlin mit dem Auto anreist, fährt Umwege über Spandau und Kladow oder über Potsdam. Für Wanderer oder Radfahrerinnen gibt es ein Wassertaxi oder die Fähre. Schienenwege existieren gar nicht.

Seine schwere Erreichbarkeit ist ein Glück für dieses hübsche Gewässer mitten im Wald im Norden der brandenburgischen Landeshauptstadt. Im Sommer ist der grundwassergespeiste bis zu 36 Meter sehr tiefe See mit seinen flachen Ufern vor allem bei Familien sehr beliebt. An den geduldeten Badestellen tummeln sich junge Berliner und Potsdamerinnen. Baden ist offiziell nicht erlaubt, deswegen gibt es auch keine Parkplätze, keine Toiletten und keine Mülleimer. Da die Besucher sich offenbar zu benehmen wissen, ist herumliegender Müll bisher kein großes Problem. Das Wasser ist klar und von guter Qualität. Wie sich das entwickelt, wenn im nahen Krampnitz in ein paar Jahren bis zu 10.000 Menschen wohnen, Schulen und Kitas in Betrieb und 3000 Arbeitsplätze entstanden sind, wird man sehen.

Bis dahin genießen wir die Ruhe – und wandern los:

Wir starten an der Seepromenade und laufen den weiß-grün-weißen Wegweisern folgend zum See und landen an einer Badestelle am Nordufer. Von hier aus können wir den See fast in seiner gesamten Länge überblicken.

Nachdem wir uns nach links gewandt haben, starten wir die Runde im Uhrzeigersinn. Wir bleiben auf dem schmalen Weg am Ufer und gelangen so an einen kleinen aber etwas steileren Aufstieg.

Oben angekommen, stoßen wir auf den Rundweg, der uns etwas oberhalb vom See entlang führt. Ab hier ist es ziemlich einfach. An allen Kreuzungen und Gabelungen bis zum Südufer hält man sich rechts.

So landen wir in Sacrow und können uns das Schloss mit dem großen Park und die Heilandskirche anschauen. Wir bleiben aber auf der Hauptstraße. Der Abzweig hinter dem Friedhof und auf Höhe des Ortsausgangsschildes führt uns wieder zum See.

Auch an den nächsten Gabelungen und Kreuzungen heißt es: nach rechts abbiegen. So geht es leicht oberhalb des Sees über das Westufer nach Norden.

Die Tour zum Nachwandern unter www.komoot.de

 

Norman Heise

 

 

 

 

Dieser Artikel erschien zuerst auf berlin-familie.de.

Norman wandert fast jeden Sonntag um einen See herum. Meistens in Brandenburg, manchmal in Berlin, und sogar in seinen Urlauben findet er immer ein Gewässer, das sich umrunden lässt. Seine Ausflüge dokumentiert er auf seinem Blog und der Wanderplattform Komoot. Auf berlin-familie.de erscheinen die Tourbeschreibungen ergänzt um Wissenswertes, interessante Details oder kuriose Geschichten, die im Netz zu finden sind.

 

 

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