Kaum zu verfehlen: Das Banner markiert den Ort der Feier. Foto: Junia Greb-Georges

 

Vielfalt ist bunt. Vielfalt ist laut. Und nicht zuletzt: Vielfalt macht glücklich. Diesen Eindruck hinterlässt jedenfalls das Interkulturelle Fest, das am vergangenen Freitag bereits zum neunten Mal auf dem Hermann-Ehlers-Platz unweit des Rathauses Steglitz stattfand.  

Es spiegelt damit das diesjährige Motto „Miteinander in Vielfalt“ der Veranstaltung wider, die vom Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf organisiert wurde. Anderntags werden auf dem Platz an Markttagen Obst, Gemüse und Blumen angeboten. Sonntags wird dort getrödelt. Am vergangenen Freitag säumten jedoch Stände anderer Art diesen Ort. Dabei war das Angebot zweigeteilt. An den mehr als 35 Ständen konnten sich Besucher und Besucherinnen zum einen über integrative Projekte im Bezirk informieren, zum anderen gab es ein breites Angebot zur Stärkung des leiblichen Wohls mit Gerichten aus aller Welt. Von polnischen Teigtaschen bis zu indischen Currys zeigte das Fest auch auf diese Weise die multikulturelle Vielfalt des Bezirks Steglitz-Zehlendorf.

Der Zeitpunkt ist nicht zufällig gewählt. Mit Ausnahme der Corona-Jahre findet das Interkulturelle Fest bereits seit 2012 jährlich im Rahmen der bundesweiten interkulturellen Wochen statt, zuletzt im Jahr 2019. Das Wetter, das nach Angaben des Bezirksamtes regelmäßig die größte Herausforderung bei der Durchführung des Festes sei, schaffte es trotz Nieselregens nicht, die Stimmung bei Akteuren und Gästen zu trüben. Dafür sorgte nicht zuletzt ein buntes Bühnenprogramm. Die Band Banana Pour La NaNa, die den Auftakt machte, heizte den Besuchern und Besucherinnen mit karibisch geprägten Pop- und Rocksongs ein. Später folgten traditionelle griechische Klänge und Tanzshows zu moderner Popmusik mit Beteiligung von großen und kleinen Künstlern und Künstlerinnen.

 

Die Band Banana Pour La NaNa rockt gegen den Regen. Foto: Junia Greb-Georges

 

Bezirksbürgermeisterin Maren Schellenberg (Bündnis 90/ Die Grünen) betonte zur Eröffnung die Bedeutung des Festes für den kulturellen Austausch und das gegenseitige Verständnis. Sie sagte: „Wir können mit so einem Fest zeigen, dass in Steglitz-Zehlendorf viele verschiedene Kulturen miteinander und zufrieden leben.“ Ein solches Fest benötigt allerdings Vorlauf. Bereits Ende Mai 2023 begann das Integrationsbüro gemeinsam mit anderen Fachbereichen des Bezirksamtes mit der Organisation des Festes. Sie wurden bei der Planung und Umsetzung von vielen Menschen aus unterschiedlichen gemeinnützigen Vereinen und lokalen Initiativen unterstützt.

 

Bezirksbürgermeisterin Maren Schellenberg (Grüne) begrüßt die Besucher des interkulturellen Festes. Foto: Junia Greb-Georges

 

Neu in diesem Jahr war ein mehrsprachiges Vorleseangebot (Russisch, Griechisch, Polnisch, Spanisch, Arabisch, Farsi), das in Kooperation mit der Stadtbibliothek Steglitz-Zehlendorf organisiert wurde und ein Quiz, das sich speziell an Kinder richtete. Ein Stand fiel beim Vorbeilaufen ins Auge, auf dem Tisch eine Straßenkarte von Steglitz-Zehlendorf mit grünen Klebepunkten. Sie stehen für Lieblingsorte, die Besucher selbst markieren konnten. Ein guter Einstieg der sogenannten sozialraumorientierten Planungskoordination (SPK), um mit Anwohnern und Anwohnerinnen ins Gespräch zu kommen.

 

Eine Besucherin informiert sich am Stand der sozialraumorientierten
Planungskoordination (SPK). Foto: Junia Greb-Georges

 

Wem die SPK bisher nur ein vager Begriff war, hatte hier die Möglichkeit, mit Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der relativ jungen Organisationseinheit des Bezirksamts Steglitz-Zehlendorf zu sprechen. Ausgangspunkt sind dabei die neuen „Leitlinien der Beteiligung für Bürger_innen“, in deren Rahmen Anregungen, Wünsche und Ideen platziert werden können. Sie sollen dabei helfen, demokratische Prozesse und das Engagement der Bevölkerung zu stärken (mehr zu den Leitlinien unter https://www.stadtrand-nachrichten.de/mehr-demokratie-steglitz-zehlendorf/). Die Initiative für mehr Bürgerbeteiligung soll als Schnittstelle zwischen Bürgern und Bürgerinnen und staatlichen Akteuren der Verbesserung der sozialen Infrastruktur dienen und neue Beteiligungsstrukturen etablieren. Eines der Ziele ist dabei die effiziente Nutzung von (bezirklichen) Ressourcen.
 

Junia Greb-Georges