Obwohl es in der großzügigen Anlage eher beschaulich-familiär zugeht: Wer im Strandbad Wannsee einen Urlaubstag verbringen möchte, muss sich ausweisen. Foto: Sina Ettmer
Nach Gewaltvorfällen vor allem im Neuköllner Columbiabad haben die Berliner Bäderbetriebe neue Einlassregeln für die Freibäder entwickelt. Die gelten an allen Standorten, auch im Strandbad Wannsee – obwohl es hier sehr friedlich zugeht.
Was seit dem vergangenen Wochenende kulant gehandhabt wurde, müssen Besucherinnen und Besucher ab 14 Jahre am Eingang sämtlicher Sommerbäder und des Strandbades Wannsee seit Mittwoch zwingend beachten: Die Bäder dürfen nur noch betreten werden, wenn ein amtlicher Lichtbildausweis am Eingang vorgezeigt wird.
Die Regeln sind überall dieselben, die Bäderbetriebe haben sich also dazu entschieden, Ungleiches gleich zu behandeln. Im Strandbad Wannsee hat es Vorfälle wie in Neukölln bisher nicht gegeben“, bestätigt eine Sprecherin. Da alle anderen Strandbäder verpachtet sind, ist jenes im Südwesten als einzigstes betroffen. „Die privaten Bäder haben eigene Hausordnungen“, so die Sprecherin. Wer sich nicht ausweisen möchte oder kann, weicht auf die Strandbäder Orankesee, Lübars, Plötzensee, Heiligensee, Müggelsee, Tegelsee, Jungfernheide, Weißensee, Wendenschloss, Friedrichshagen oder Grünau aus.
In den Bädern in der Regie der Bäderbetriebe kann ein Personalausweis oder ein Reisepass vorgezeigt werden oder auch ein Führerschein. Krankenkassenkarten oder Ausweise zum Beispiel für Bibliotheken werden nicht akzeptiert, selbst wenn sie ein Foto der Besitzerin oder des Besitzers zeigen. Der Ausweis muss außerdem im Original vorgelegt werden, Kopien oder Handyfotos werden nicht akzeptiert. Die Badekarte im Superferienpass, die zum kostenlosen Betreten der Bäder im Sommer berechtigt, muss vollständig ausgefüllt sein und ebenfalls ein Foto zeigen. Schülerinnen und Schüler ab dem vollendeten 14. Lebensjahr (also 14 Jahre oder älter) müssen in jedem Fall ihren Schülerausweis vorzeigen.
Mit den Ausweiskontrollen sollen Hausverbote wirksam ausgesprochen und kontrolliert werden. Das Ziel der Bäderbetriebe ist es, die Berliner Bäder wieder sicherer zu machen.
Daniela von Treuenfels
