Wer in Zehlendorf Mitte unterwegs war, kannte ihn, den Obdachlosen, der auf der Bank an der Dorfkirche saß, mit seinem Fahrrad, das mit einer Deutschlandfahne geschmückt war, und seinem Rucksack. Seit einigen Tagen ist die Bank verweist, stattdessen stehen dort Blumen und Kerzen.“‚tschüß Peter. Du warst auf deine liebevolle Art auch eine Zehlendorfer Eiche. Wir werden dich vermissen“ steht eingerahmt auf einem Bild.

Am 1. August wurde der 55-Jährige vor seiner Bank gefunden, tot. Maria Malitzki vom Förderverein kannte Peter ein wenig. „Er war ein ganz, ganz lieber Mensch“, sagt sie. „Er war immer respektvoll und hat nie gebettelt. Er war einfach unser Peter“. Wer er war, woher er kam, kann Malitzki nicht sagen, nur dass er im Kiez sehr beliebt war. Gelegentlich nahm er das Angebot einer warmen Mahlzeit in der Paulusgemeinde wahr oder bekam Kleidung von den Mitarbeitern. Nun will ihm der Förderverein einen letzten Dienst erweisen und die Beerdigung übernehmen. Ein anonymes Grab auf dem Onkel-Tom-Friedhof soll er erhalten, dort wo auch seine Eltern begraben sind. Wenn die Kinder des Verstorbenen es erlauben. Bisher hat der Förderverein noch keinen Kontakt zu ihnen. Das soll nun das Sozialamt übernehmen.

Neben dem Förderverein und dem Heimatverein haben auch Privatpersonen für Peters Beisetzung gespendet, erzählt Malitzki. Die Trauerfeier soll ein Pfarrer der Gemeinde übernehmen. Wenn ein Termin für die Beisetzung steht, wird er durch einen Aushang bekannt gemacht werden, so dass alle, die wollen, daran teilnehmen können.

Wer die kleine „Gedenkstätte“ errichtet hat, weiß Malitzki nicht. Doch sie zeuge davon, wie beliebt Peter im Kiez gewesen sei. Täglich stehen frische Blumen an der Friedhofsmauer.

(sn)