Warum man "ernst" sein sollte, zeigen die vier Schauspieler im Stadtbad Steglitz: Foto: David Baltzer

Oscar Wildes erfolgreichste Salonkömodie „Bunbury. Über die Bedeutung ‚Ernst‘ zu sein“ feiert am Donnerstag, 22. November, Premiere im Stadtbad Steglitz.

Jack und Algernon genießen ihr Doppelleben. Während Algernon seine Landpartien mit Krankenbesuchen bei seinem erfundenen Freund Bunbury begründet, rechtfertigt Jack seine Ausflüge in die Stadt mit seinem verkommenen, hilfsbedürftigen Bruder Ernst – und nennt sich dabei selbst Ernst. Problematisch wird das, als zwei Frauen „ernsthaft“ ins Spiel kommen.

„The Importance of Being Earnest“ lautet der englische Originaltitel dieser Wortspiel- und Verwechslungskomödie. „Being earnest“ heißt wörtlich übersetzt „aufrichtig sein“. In „Bunbury“ findet sich diese Aufrichtigkeit im Gekünstelten, in der Erfindung, im geistreich Erlogenen, im Wissen, dass Gesellschaft stets Inszenierung ist. Das Doppelleben wird zelebriert, der Müßiggang besungen. Hauptingredienzien sind sprachliche Entwendung und Verfremdung von sozialen Binsenweisheiten, deren ursprünglicher Sinn ins Gegenteil verkehrt wird.

Die vier Schauspieler, die das Stück von 1985 ab 20 Uhr wieder zum Leben erwecken, nehmen die Zuschauer nicht nur mit auf eine Zeitreise, sondern auch eine durch die Räume des Stadtbades, denn die drei Akte werden auch an drei verschiedenen Orten gespielt: Wäscherei, Näherei und Café Freistil.

Wilde selbst betrachtete „Bunbury“ als seine beste Komödie, Kritiker lobten den Sprachwitz und „exzellent kalkulierte Situationskomik“.

Weitere Aufführungen sind geplant für 23. November, 29. November bis 1. Dezember, 6. bis 8. Dezember, 13. bis 15. Dezember, am 18. Dezember, sowie vom 20 bis 22. Dezember jeweils um 20 Uhr, an Silvester um 19 Uhr.l

Karten für das Stück gibt es für 18, ermäßigt zwölf Euro, an Silvester für 25 beziehungsweise 22 Euro telefonisch unter (030) 54 77 31 18 oder 79 74 80 28 oder per Mail an: mail@stadtbad-steglitz.de