20 Jahre nach dem Abzug der letzten Soldaten aus den USA, Großbritannien, Frankreich und Russland kommt jetzt das Zeitzeugenprojekt „Unsere Geschichte. Das Gedächtnis der Nation“  ins Alliierten Museum nach Zehlendorf. Im „Jahrhundertbus“, einem mobilen Aufnahmestudio, werden zahlreiche Zeitzeugen erwartet, die in Interviews über ihre persönlichen Erinnerungen an die Alliierten in Berlin sprechen.

Zu Gast ist Peter Claussen, der von 1987 bis 1990 in der US-Botschaft in Ost-Berlin tätig war. Er erzählt, wie er mit der ständige Beschattung durch das Ministerium für Staatssicherheit umging und den Mauerfall sowie die Wiedervereinigung als Diplomat begleitete.

Der Elsässer Jean-Marie Weiss kam als Wehrpflichtiger in den 1980er Jahren nach West-Berlin und arbeitete als Übersetzer für die französischen Streitkräfte. Nach dem Ende seines Grundwehrdienstes blieb er in der geteilten Stadt und wurde 1987 Vizeprotokollchef und drei Jahre später Pressechef des französischen Stadtkommandanten François Cann. Neben beruflichen und privaten Erlebnissen wird er über den Abzug der Franzosen Mitte der 1990er Jahre berichten.

Der ehemalige Leiter der Abteilung Militärtransporte der Deutschen Reichsbahn, Reiner Rodig, verantwortete die Organisation des Abtransports der sowjetischen Truppen im Ostteil der Stadt. Er erzählt von der damaligen Herausforderung, die militärische Ausrüstung der Sowjetarmee sowie 338.000 Soldaten und ihre Familien per Eisenbahn zurück in ihre Heimat zu bringen.

Alle Interessierten können vor Ort mit den  Zeitzeugen ins Gespräch kommen.

Das Zeitzeugenprojekt „Unsere Geschichte. Das Gedächtnis der Nation“ findet vom 10. bis 13. November statt, geöffnete ist am 10. November von 13 bis 18.30 Uhr, vom 11. bis 13. November von 10 bis 18 .15 Uhr.

(sn)