Im Garten des Heimatmuseums konnten sich verschiedene Vereine und Einrichtungen präsentieren. Fotos: Gogol

Zum ersten Aktionstag „Lichterfelde West Live“ hatte der Heimatverein Steglitz zusammen mit weiteren Kooperationspartnern am Sonnabend eingeladen. Dafür hatte der Verein ein Programm mit Lesungen und Musik zusammengestellt und auch die Eröffnung der Ausstellung zum 90-jährigen Bestehen des Vereins auf diesen Tag gelegt.

Ziel dieses Aktionstages sei es, die vielen Akteure im Ortsteil zusammenzubringen, um sich gegenseitig zu unterstützen und Synergien zu schaffen, erklärte Gabriele Schuster, die Vorsitzende des Heimatvereins Steglitz, die die Idee zu diesem Aktionstag hatte. Es ginge auch darum, Ehrenamtliche zu gewinne. „Es gibt eine stille Reserve an Leuten“, vermutet Schuster. Zwar habe sie noch nicht alle Akteure erreichen können, aber solch ein Projekt müsste erst einmal in Gang kommen. Ziel des Tages sei es, dass die Besucher die verschiedenen Häuser besuchen und so die Vielfalt im Ortsteil kennenlernen. Schuster zeigte sich zuversichtlich, dass dieser Aktionstag zu einer Institution werden könnte. „Viele Vereine sind am Schlummern. Das hier könnte eine Plattform für sie sein“, so Schuster.

Für eine tolle Idee hielt auch Pfarrerin Christiane Jenner von der evangelischen Johannes Kirchgemeinde den Aktionstag. Es sei wichtig sich zu vernetzen, findet sie, so dass man sich kennt, sich unterstützen und bei ähnlichen Aufgaben absprechen könne. Mit dem Heimatmuseum laufe das schon ganz gut. Deshalb habe sie auch spontan zugestimmt, beim Aktionstag mitzumachen. So war die Kirche den ganzen Tag geöffnet für Menschen, die sie noch nicht kannte oder für jene, die ein wenig zur Ruhe kommen wollten. Die Jugendlichen konnten vor der Kirche in Liegestühlenn chillen, es gab eine Kirchenführung für Kinder am Nachmittag, um 19 Uhr können dann Erwachsene die Kirche von einer neuen Seite kennenlernen. Auch eine Abendandacht wird stattfinden. „Bei uns steht die Kirche im Mittelpunkt“, so Jenner. An einer langen Tafel können alle Gäste Platz nehmen, um gemeinsam zu essen und zu reden.

Vom ersten Aktionstag habe sie auch schon etwas gelernt, so Jenner: Am Vormittag die Kirche zu öffnen bringt nicht viel. Wahrscheinlich sind dann noch viele Einkaufen und erledigen andere Aufgaben, vermutete sie. Erst am Nachmittag seien Besucher gekommen.

Auf letzteres hoffte auch Christine Krauß, die Geschäftsführerin des Vereins Nachbarschaft hilft Wohngemeinschaft (NHW). Kaum jemand sei in das Haus des Vereins an der Drakestraße gekommen, um Collagen zu fertigen.  Künstler Stannes Schwarz  stand fast alleine zwischen Papier, Kleber und Scheren. Die Idee hinter dem Aktionstag begrüßte Krauß. „Wir finden es grundsätzlich gut sich zu vernetzen“, sagte sie. Doch an der Umsetzung habe es ein wenig gehapert. „Es gab so gut wie keine Resonanz“, bedauerte Krauß. Im nächsten Jahr müsse der Aktionstag besser organisiert und beworben werden, fand sie. Auch lägen die Veranstaltungsorte zu weit auseinander, da könnte vielleicht eine Art Shuttle eingerichtet werden.

(go)