Bezirksstadträtin Cerstin Richter-Kotowski zog die jungen Zuhörer mit der Geschichte vom kleinen Gespenst in ihren Bann. Fotos: Gogol

Die Knirpse der Kita Haydnstraße waren die ersten, die es sich am Freitag auf den Sitzkissen in der Ingeborg-Drewitz-Bibliothek gemütlich machten. Und wer zuerst kommt, der bekommt bekanntermaßen auch die besten Plätze. Und so erlebten die Mädchen und Jungen ganz nah die Geschichte vom Fuchs und der Maus in der Bibliothek, vom kleinen Weihnachtsmann, der den Tieren in der Stadt Weihnachtsgeschenke bringt und vom Bären, der zum ersten Mal nicht das Weihnachtsfest verschläft. Die Kinder lauschten mit großen Ohren und staunten mit großen Augen über die bunten Bilder. Bundesweiter Vorlesetag war am Freitag – und wo kann der besser begangen werden als in einer Bibliothek?

Eröffnet wurde der bunte Lesereigen von den Lesepaten des Oberstufenzentrums Luise-Schröder: Sina Latza, Felicitas Härting, Stephanie Köhler und Jochen Nüske. Die vier sind Auszubildende im dritten Lehrjahr, die den Beruf des Fachangestellten für Medien und Information (Fami) erlernen. Einmal in der Woche besuchen sie als Lesepaten die Mercator-Grundschule. Und so sind sie gewöhnt, für kleine Kinder zu lesen, wenn auch die Knirpse der Kita Haydnstraße, die dann von Kindern der privaten Vorschule MoBiLe verstärkt wurden, noch ein wenig jünger waren als die Erst- bis Drittklässler, für die sie sonst lesen, erzählten die drei. Sie kamen auch gerade von der Mercator-Grundschule und so waren sie noch gut im Lesefluss.

Mit dabei hatten sie Bücher mit vielen bunten Bildern, bei denen die Kinder auch schon mal ganz nahe heran rücktenn, etwa um mit Felicitas Härting zusammen die Weihnachtsmänner zu zählen, die die Kinder im Buch „Der kleine Weihnachtsmann geht in die Stadt“ beschenkten. Sie kamen auf sieben.

Bei alle den spannenden Geschichten verflog die Zeit so schnell, dass Stephanie Köhler mit ihrem Buch „Großer Wolf und kleiner Wolf“ gar nicht mehr an die Reihe kam.

Dafür aber war Bezirksstadträtin Cerstin Richter-Kotowski (CDU) dran. Seit mehreren Jahren liest sie am Vorlesetag Kindern Geschichten vor. Nachdem es in den vergangenen Jahren immer Vorgaben zum Autor gab, konnte Richter-Kotowski in diesem Jahr frei wählen – und entschied sich für „Das kleine Gespenst“ von Otfried Preußler. „Es war eines meiner Lieblingsbücher“, erzählte die Bezirksstadträtin. Und nicht nur ihres, auch ihr Sohn und ihre Nichten hätten das Buch mit Begeisterung gelesen, berichtete sie. Eine besondere Freude sei es gewesen, das Buch jetzt noch einmal zu lesen. „Dies ist die schönste Seite daran, Stadträtin zu sein“, gestand sie lachend. Für die Vorbereitung habe sie sich aber auch fachkundige Unterstützung geholt: Sie ließ sich von ihrer neunjährigen Nichte beraten, so Richter-Kotowski.

Das die Wahl des Buches absolut richtig war, zeigte die Reaktion der kleinen Zuhörer, die sich auf die Abenteuer des kleines Gespenstes freuten.

Der Vorlesetag ist noch nicht beendet am Freitagnachmittag (16. November) sind um 16 Uhr die Vorleser von der Lesewelt Berlin dran, um 17 Uhr liest Caroline Flüh aus „Der Diebstahl im Waisenhaus“ und Silvia Friedrich ab 17.30 Uhr aus „Sonntagskuchen mit Einstein“.

(go)