Wer die Wahl hat hat die Qual – das galt vor allem an diesem Sonntag, 14. Juni, in Steglitz-Zehlendorf. Sowie sportlich als auch kulturell offerierte der Bezirk jedem Unternehmungswilligen ein Angebot.

Petrus Akkordeon lief für den guten Zweck auch allein um den See. Foto: Gogol

Wer sportlich aktiv sein und gleichzeitig etwas Gutes tun wollte, der hätte zum Spendenlauf für die Erdbebenopfer in Nepal an die Krumme Lanke kommen können. Hätte – denn der Lauf-Treff-Leiter der LG Süd Berlin, Petrus Akkordeon, zog alleine seine Runden um die Seenkette. 20 Kilometer hatte er sich vorgenommen. Ein kleine Gruppe Walker war ebenfalls für den guten Zweck unterwegs, mit der Kamera konnten wir sie aber nicht einfangen. Dass die Teilnehmerzahl so gering war, habe vielleicht daran gelegen, dass er sich zu kurzfristig dafür entschieden habe, den Lauf stattfinden zu lassen, so Akkordeon.

 

Foto: Gogol

Weit mehr Teilnehmer als an der Krummen Lanke waren an den S-Bahnhof Zehlendorf gekommen, um an der Sternfahrt teilzunehmen. Hunderte Pedalritter jeden Alters warteten auf Gleichgesinnte, die an anderen Punkten an den Start gegangen waren. In Steglitz-Zehlendorf gab es insgesamt fünf Startpunkte. Von dort ging es unter lautem Geklingel auf die Avus und dann zum Umweltfest am Großen Stern.

Gemütlicher war da das Boule-Turnier beim Z88. 37 Mannschaften a zwei Spielern kämpften bei den zehnten „Zehlendorf-Open“ um die Pokale. Bis etwa gegen 18 Uhr wurde Kugel ums Kugel für den Sieg geworfen. Die Spieler kamen aus ganz Berlin, und sogar aus Dresden waren welche angereist, um sich mit den Zehlendorfern zu messen – und vielleicht auch, um leckere Merguez vom Grill zu essen.

Wer bringt die Kugel am nächsten ans "Schweinchen"? Fotos: Gogol

Manchmal musste nachgemessen werden, um zu schauen, wer am dichtesten dran war.

Die besten Teams konnten einen der Pokale mit nach Hause nehmen.

 

 

 

 

 

 

Wer weniger Sport denn vielmehr Kultur im Sinn hatte, der musste nicht lange suchen, schließlich war Kulturtag im Süden. 15 kulturelle Einrichtungen beteiligten sich daran und luden zu mehr als 50 verschiedenen Veranstaltungen ein, darunter Führungen, Graffiti-Workshops, Geocaching und Konzerte. Und der Kulturtag ist auch noch nicht zu Ende. Im Schlosspark Theater ist Thomas Borchert um 20 Uhr mit seiner „One Man – No Concept“-Show „Spontainment“ zu erleben (Eintritt ab 22,50 Euro), und in der Petrus-Kirche am Oberhofes Platz spielt zur gleichen Zeit Lulo Reinhardt, Großneffe des legendären Django Reinhardt, zusammen mit Uli Krämer Zigeunermusik. Eintritt kostet zwölf Euro.

In den Straßenraum hinein trug der Verein Kunst.Raum.Steglitz die Kultur – beim Kunstspaziergang. Künstler und Kunstbesitzer waren aufgerufen, ihren Kunstwerken ein wenig Luft zu verschaffen. Ein Dutzend Menschen fand sich am Bahnhof Rathaus Steglitz ein – mit eigenen Bildern und Plastiken, mit Gedichten und Musikinstrumenten. Vom Bahnhof führte der Spaziergang  entlang künstlerischer Orte wie etwa der Spiegelwand am Hermann-Ehlers-Platz und dem „Zerberus“ in der U-Bahn-Unterführung und endete schließlich im Café Gutsmuthsstraße 26. Dort findet übrigens um 19 Uhr der erste Steglitz-Slam statt. Wer also Zeit hat – nichts wie hin.

(go)