Eine Meile – das sind gute 1,6 Kilometer. So lang war die Kunstmeile zum Zehlendorfer Weihnachtsmarkt bei weitem nicht. Am sogenannten „kleinen Teltower Damm“ versteckten sich die wenigen Stände.

Karin Bolz verkuaft Patchwork-Produkte. Fotos: Gogol

„Extrem ruhig“ sei es auf der Kunstmeile, sagt Karin Bolz. Die Tempelhoferin verkauft an einem Stand Schönes aus Stoff, Patchwork. Seit 20 Jahren fertigt sie die Wandbehänge, Kissen und Geschenke  in ihrer Freizeit, seit mehreren Jahren verkauft sie ihre Arbeiten auch auf Weihnachtsmärkten. Und weiß: So ein neuer Markt braucht ein wenig Anlaufzeit. Die Leute schauten zwar meist nur, doch die Resonanz sei positiv. Das Zehlendorfer Publikum sei anders als das Tempelhofer. Es sei gehobener, habe vielleicht auch ein wenig mehr Geld, um sich Schönes zu kaufen. Mit dieser Hoffnung sei sie zur Kunstmeile gekommen, von der sie von einer Freundin erfahren habe, so Bolz.

Mirko Schmidt ist mit seinem Markenzeichen nach Zehlendorf gekommen.

Ebenfalls von einer Freundin hat Mirko Schmidt von der Kunstmeile. Der Maler aus Friedrichshain ist mit seinen Werken nach Zehlendorf „geschlittert“, erzählt er. Es ist das erste Mal, dass er sich auf einem Weihnachtsmarkt präsentiert. Nur sporadisch kämen die Leute vorbei, erzählt Schmidt. Doch die seien interessiert, schauten sich die Bilder in Acryl-Technik an, fragten nach, strichen auch schon mal über die Werke, um mehr über das Material zu erfahren. Schmidt hofft, dass es noch ein paar Leute mehr werden.

Ann-Christin Steinke und Julia Manthey teilten sich einen Stand.

Quasi Heimspiel haben Ann-Christin Steinke und Julia Manthey aus Zehlendorf, die sich einen Stand teilen. Steinke verkauft selbst gefertigten Schmuck, Manthey Schmuckwände aus Stoff. Ihr gefalle an der Kunstmeile, dass er Kreativität nach Zehlendorf bringe, sagt Manthey. Im Bezirk gebe es kaum Möglichkeiten für Kreative, sich so zu präsentieren. Doch es es seien weniger Besucher da, als sie erwartet hätten. Vielleicht sei man „zu weit hinten“, vermutet Manthey. Aber auch die beiden jungen Frauen stellten fest, dass die Besucher, die vorbeikommen, sich interessiert zeigen. Sie fragen, wie etwa der Schmuck hergestellt wird, schauten und nehmen sich auch die Karten der beiden Künstlerinnen mit.

Am 3. Advent hat die Kunstmeile noch einmal geöffnet, von 12 bis 21 Uhr.

(go)