Ausgezeichnete Energiesparer: Stephani Bahlecke, Astrid de Jesus Rita, Christa Sotschek, Vanessa Bahlecke und Isabel de Jesus Rita (von links). Eine Energiespar-Nachbarin fehlt. Foto: Gogol

So gerne hat Bezirksstadträtin Christa Markl-Vieto (Grüne) wohl noch nie eine Wette verloren wie die gegen die Energienachbarschaft „Grill 13“ aus der Grillparzer Straße in Steglitz. Am Donnerstag gratulierte sie den Siegerinnen zur gewonnen Wette. Die Nachbarinnen hatten gewettet, dass sie es schaffen, neun Prozent Energie einzusparen. Das haben sie bei weitem übertroffen. Über die zwei Runden der europaweiten Energiesparwette waren sie bundesweit die erfolgreichsten Energiesparer. Sage und schreibe 34,4 Prozent ihres Stromverbrauches haben sie in den vergangenen zwei Jahren reduziert. Da brachte ihnen nicht nur den bundesweiten Sieg, sondern auch eine Einladung nach Brüssel ein. Insgesamt belegten sie in Europa Platz 22 – von insgesamt 651 Teams.

Bereits im vergangenen Jahr, nach Runde 1, waren die Nachbarinnen ausgezeichnet worden. „Wir haben nochmal einen Zacken zugelegt“, sagte Stephani Bahlecke, die die sechs Single-Haushalte coachte. Zwischen den beiden Runden wurden beispielsweise die alten Stromfresser ausgetauscht, vor allem die alte Kühltruhe von Christa Sotschek wurde in den Ruhestand geschickt. Die Frauen stiegen auf LED-Lampen um, regulierten die Heizung, Astrid de Jesus Rita legte sogar einen Ziegelstein in ihren Spühlkasten, damit nicht so viel Wasser nachlaufen kann. Verzichten mussten sie auf nichts, sagten die Frauen.

Dafür gab es Glückwünsche und auch ein Präsent von bezirksstadträtin Christa Markl-Vieto.

Neben der Stromeinsparung hatte der Wettbewerb aber noch einen anderen positiven Effekt: Die Hausgemeinschaft rückte näher zusammen. Alle vier Wochen trafen sich die Energienachbarn, motivierten sich gegenseitig durch ihre Erfolge. Zum Abschluss des Projektes wird es wieder ein gemeinsames Essen geben.

Der Wettbewerb ist nach zwei Runden beendet, doch „es wäre schön, wenn die Idee weiterlebt“, findet Bahlecke. Und de Jesus Rita wünscht sich, dass diese Aktion auch auf öffentliche Gebäude ausgedehnt wird. Bahlecke würde es freuen, wenn Energiesparen auch in der Schule und der Kita thematisiert würden.

Dagmar Birkelbach, die für das Umwelt- und Naturschutzamt Steglitz-Zehlendorf die Projektbetreuung übernommen hatte, freute sich sehr über das Ergebnis. Wenn jeder Haushalt in Steglitz-Zehlendorf durchschnittlich zehn Prozent Energie einsparen würde, wären dies 75.000 Tonnen CO² weniger. Ein nicht unwesentlicher Anteil an dem, was sich der Bezirk als Klimaschutzziel für 2020 gesetzt hat: 500.000 Tonnen CO² einzusparen.

(go)