Gleich geschafft: Am Osteweg haben die Phorms-Schüler nur noch wenige Meter bis zur Schule zu laufen. Foto: Brumm

20 Minuten früher aufstehen und eine halbe Stunde Fußweg – das hat der neunjährige Constantin auf sich genommen, um am Aktionstag der Zehlendorfer Schule Phorms Berlin Süd teilzunehmen.

„Zu Fuß zur Schule“ ist das Motto einer vom Deutschen Kinderhilfswerk und vom Verkehrsclub Deutschland initiierten Aktion, die auch bezirkliche Schulamt unterstützt. Constantins Resümee: „Wir haben uns zu mehreren zum Laufen verabredet und haben viel geredet. Aber wir mussten öfter mal auf die Uhr schauen und waren uns nicht sicher, ob wir pünktlich ankommen. Die letzten Meter sind wir gerannt, und dann waren wir viel zu früh in der Schule. Und morgen früh wollen wir wieder laufen.“

Mehr Bewegung, das Überdenken von Alltagsroutinen und nicht zuletzt der Umweltschutz sind in den Augen von Jayne Morgan, Leiterin der Grundschule Phorms Berlin Süd, die Hauptideen des Aktionstages. „Natürlich kann nicht jedes unserer 435 Kinder jeden Tag zu Fuß zu unserem Campus kommen, dafür wohnen viele Kinder zu weit entfernt“, sagt die Pädagogin. „Aber wir haben vorgeschlagen, dass mit dem Elternauto kommende Erstklässler zumindest die letzten 100 Meter zu Fuß gehen, die Zweitklässler die letzten 200 Meter und so weiter“ Mit Erfolg: Wie die morgendliche Schulversammlung zeigte, haben sich rund 85 Prozent aller Schüler an dem Aktionstag beteiligt. Ein Kind hat sogar dreieinhalb Kilometer zurückgelegt.

Jayne Morgan sieht noch einen weiteren Vorteil: Je mehr Kinder die letzten Meter zu Fuß gehen, desto mehr entspannt sich die Verkehrssituation vor dem Schulgebäude in der Harry-S.-Truman-Allee.

Auch das Gymnasium Phorms Berlinüd unterstützte den Aktionstag. „Wir haben vorab darüber gesprochen, wie positiv sich tägliche Bewegung auf das Konzentrationsvermögen, auf die Abwehrkräfte und auf das allgemeine Wohlbefinden auswirkt“, berichtet Gymnasialleiterin Valérie Hardt. Nach ihren Beobachtungen kommt ein Großteil der Gymnasiasten bereits mit dem Fahrrad oder mit dem Bus in die Schule; und mit dem Busfahren ist ja zumindest der Gang zur Haltestelle verbunden.

Was nehmen die Aktionsteilnehmer für die Zukunft mit? Jayne Morgan fasst zusammen: „Viele Kinder wollen ihre Eltern überzeugen, dass sie den Schulweg selbstständiger zurücklegen dürfen. Und natürlich soll es nicht nur heißen ‚Zu Fuß zur Schule‘, sondern auch ‚Zu Fuß nach Hause‘!“

Elke Brumm