Schauten nicht nur "Über den Tellerrand", sondern kochten auch: Bontu Guschke, Ninon Demuth, Carolin Strehmel und Gerrit Kürschner (von links) gewannen den diesjährigen Funpreneur-Wettbewerb. Foto: Wirtschaftsjunioren Berlin/Diana Beppler

Die Freie Universität Berlin (FU) hat nicht nur kluge Studenten, sondern auch sehr kreative. Das zeigte der Funpreneur-Wettbewerb der FU, deren Sieger am Dienstagabend ausgzeichnet wurden.

Der erste, mit 1.200 Euro dotierte Preis ging an das Team „Kochen über den Tellerrand“. Mit ihrem Projekt wollten Ninon Demuth, Gerrit Kürschner, Carolin Strehmel und Bontu Guschke dem Thema Asyl ein neues Gesicht geben: Sie fragten Asylsuchende im Flüchtlingscamp auf dem Oranienplatz nach den Lieblingsrezepten aus ihrer Heimat und kochten mit ihnen gemeinsam. So sammelten sie nicht nur 21 Rezepte, sondern erfuhren auch viel über das Leben der Menschen aus 14 Nationen. Aus den Gerichten und Geschichten entstand in wenigen Wochen ein Buch, das sich zum Preis von 15 Euro bereits rund 400 Mal verkauft hat. Ein Teil des Verkaufspreises geht als Spende an die Hilfsorganisation Pro Asyl, mit dem restlichen Gewinn wollen die Studierenden die Druckkosten für zweite Auflage finanzieren, denn es liegen bereits viele weitere Bestellungen vor.

Irina Bolmat, Eugen Gabriel und Alena Miller sicherten sich mit der Produktion und dem Verkauf von „sprechenden“ Blumen den mit 800 Euro verbundenen zweiten Platz. Sie beklebten die äußeren Blütenblätter von großen weißen Rosen mit dünnen Aufklebern, die individuelle Sprüche oder Firmenlogos zeigen. Eine Bestellung „für die beste Mama der Welt“ kam sogar aus St. Petersburg, auch Firmen wie die FBI-Bar oder die Wirtschaftsjunioren gehörten zu ihren Kunden.

Über Platz 3 und einen Scheck im Wert von 500 Euro freuten sich René Pernull und Kadir Sak von „Forum NaWi“. Zum Preis von drei bis fünf Euro pro Schüler bieten sie „Schule zum Anfassen“ mit Exkursionen und Experimenten für Schulklassen, die auf den Rahmenlehrplan abgestimmt sind.

Ausgerichtet wird der Funpreneur-Wettbewerb in jedem Semester von profund, der Gründungsförderung der Freien Universität; er fand zum 15. Mal statt. In Kompaktkursen über Marketing, Recht und Vertrieb bereiten sich die Teilnehmer vor, anschließend gründen sie mit fünf Euro Startkapital ein Unternehmen auf Zeit und setzen ihre Ideen binnen fünf Wochen um. Dabei werden sie von Wirtschaftspaten der Wirtschaftsjunioren Berlin unterstützt.

Die nächste Runde startet am 22. April 2014 und ist offen für Studierende aller Berliner Hochschulen.

(sn)