„Mitternachtsspitzen“ durch automatisierte Gartenbewässerung

„Mitternachtsspitzen“ durch automatisierte Gartenbewässerung

Rohrkeller des Wasserwerks Spandau Foto. Foto: BWB

 

Anlässlich der Vorstellung ihres Jahresberichtes haben die Berliner Wasserbetriebe zum Sparen aufgerufen.

Die extreme Hitze und Trockenheit des vergangenen Jahres habe dafür gesorgt, dass der Trinkwasserverkauf mit 215,5 Millionen Kubikmeter auf dem Niveau des Vorjahres (215,3 Mio. m3) geblieben sei. „Das ist auch angesichts einer gewachsenen Bevölkerung zwar kein schlechtes Ergebnis, aber von einer Entlastung der Trinkwasserressourcen weit entfernt“, erklärt das Unternehmen anlässlich der Vorstellung des Jahresberichts 2022.

Wassergebrauch pro Kopf sinkt

Aufgrund der klimatischen Entwicklung seien die Grundwasserstände in den Einzugsgebieten der neun Wasserwerke in weiten Bereichen weiter gesunken, um teils mehr als 75 cm im Vergleich zum langjährigen Mittel. „Der natürliche Wasserspeicher im Untergrund ermöglicht es uns, einige trockene Jahre zu überbrücken, aber mittelfristig müssen die Vorräte wieder aufgefüllt werden.“ Auch deshalb rufen die Berliner Wasserbetriebe unter dem Motto „Wasser kommt nicht aus dem Hahn“ zum sorgsamen Umgang mit der Ressource Wasser auf.

Mit einigem Erfolg: Die Wassernutzung im Haushalt ist gesunken, teilen die Wasserbetriebe mit: Von 118 Liter pro Kopf auf 113 Liter. „Im Jahresverlauf zeigt sich jedoch, dass dieser Sparerfolg vor allem seit September erzielt wurde. Ursache ist hier vor allem der veränderte Umgang der Menschen mit warmem Wasser.“ In den Sommermonaten haben die Berliner mehr Wasser verbraucht als 2021, aber zu anderer Zeit: In den Wasserwerken wurden zum ersten Mal „Mitternachtsspitzen“ registriert, also ein Anstieg der Wassernutzung in der Nacht. Dies führen die Wasserbetriebe auf vermehrte automatisierte Gartenbewässerung zurück.

„Diese Veränderungen im Verbrauchsverhalten sind ein guter Start, reichen aber noch nicht, um die Ressource wirksam zu entlasten“, so Christoph Donner, seit Anfang des Jahres Vorstandschef der Berliner Wasserbetriebe.

Gereinigtes Abwasser ist wichtige Ressource

„Unter schwierigen Bedingungen haben wir im zurückliegenden Geschäftsjahr knapp 100 Mio. Euro in die Reinigungsqualität und Leistungsfähigkeit unserer Klärwerke investiert – und damit in die Zukunftsfähigkeit des regionalen Wasserkreislaufs, den wir bewirtschaften“, so Christoph Donner weiter „Unser gereinigtes Abwasser ist schon heute eine begehrte Ressource und wird als solche immer wichtiger. Wir sind der Überzeugung, dass wir das geklärte Abwasser in der Region noch viel stärker zur Stützung des gesamten Wasserkreislaufs nutzen müssen. Das hilft unserer Ressource, den Gewässern und dem Stadtgrün gleichermaßen. Deshalb werden wir das Ziel, all unsere Klärwerke bis 2027 mit einer weitergehenden Abwasserreinigung auszustatten, energisch vorantreiben.“

 

 

pm/dt

 

 

 

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