Auf Wunsch des BFC Preussen wurde das Topspiel gegen die Neuköllner am Sonntagvormittag vom Rasen auf den Kunstrasen verlegt.
Sicherlich hatte sich das Team dabei etwas gedacht, nur was, war für die 100 Preussen-Fans unter den rund 120 Zuschauern nach 90 Minuten nicht wirklich ersichtlich. Man spürte von Beginn an, dass Feuer im Spiel war. Keine fünf Minuten waren gespielt, und BFC-Kapitän Damir Coric sah bereits wegen überharten Einsteigens die Gelbe Karte.

Es war eher ein Kampf- denn ein technisch versiertes Spiel, was auf dem kleinen Kunstrasen auch nicht verwunderlich ist. Viele Zweikämpfe ließen ein vernünftiges Aufbauspiel auf beiden Seiten kaum zu. Hochkarätige Chancen waren dadurch vor beiden Toren eher Mangelware. In der 32. Minute stand Christian Müller – nach einem gelungenen Spielzug über die rechte Seite – goldrichtig im Strafraum und verwandelte die präzise Flanke von Marcel Berner zur 1:0-Führung. Nicht unverdient nahm man diese mit zum Pausentee.

Vielleicht lag es daran, dass der Schreiber dieser Zeilen noch recht grippegeschwächt war und ihm dadurch manches im Spiel der Mannschaft in Durchgang zwei unklar war, aber dass man eine 1:0-Führung gegen ein Top-Team der Berlin-Liga mehr oder weniger nicht bis zum Ende verwalten kann, dürfte eigentlich klar sein. Tasmania versteckte sich schon in der 1.Halbzeit keineswegs und legte ab der 46.Minute noch einmal eine Schippe drauf. Irgendwie lag der Ausgleich in der Luft, und nach rund einer Stunde war es Emre Demir, der einen Freistoß  aus rund 22 Metern versenkte (63.). Es war die Torwartecke!

Dieser Treffer gab den Gästen noch mehr Auftrieb, und es war zu spüren, dass ihnen ein Punkt nicht reichen würde. Von den Preussen ging weder vor noch nach dem Ausgleich allzu große Gefahr für das Tasmania-Tor aus.

In der 67. Minute wechselte Gäste-Trainer Mario Reichel mit Marcus Mätschke den Sieg ein. In der 88.Minute gab es Eckball für die Gäste. Den von der Preussen-Defensive zu kurz aus dem Strafraum geköpften Ball nahm  Mätschke direkt aus rund 18 Metern an und traf zum 1:2. Danach wurde er humpelnd wieder ausgewechselt. Auch bei diesem Treffer machte BFC-Torwart  Selvedin Begzadic eine unglückliche Figur. Denn wenn er, trotz hochspringenden Abwehrspieler,  zum Ball geht, muss er die Situation auch klären. Konnte er nicht, und so nahmen die Gäste die Punkte nicht unverdient mit.

Für den BFC eine ärgerliche Heimniederlage. Nach der Führung versäumte es die Lankwitzer Elf konsequent nachzusetzen. Die restlichen vier Spiele bis zur Winterpause haben es  sich: Dreimal muss die Mannschaft noch auswärts antreten, gegen den TSV Rudow, BFC Dynamo II und SD Croatia. Im letzten Heimspiel 2015 empfängt man am 13. Dezember Eintracht Mahlsdorf.

(lutz)