Familie Nehls war aus Köpenick angereist, um sich die bunten Eier anzuschauen. Foto: Gogol

Ostereier aus aller Welt, aus Russland, China und Indien – das lockte sogar Berliner aus anderen Bezirken ins Museumsdorf Düppel. Familie Nehls war am Ostersonntag extra aus Köpenick angereist. Das Wetter sei schön und eine der wenigen Veranstaltungen dieser Art, die nicht auf kleine Kinder ausgerichtet sind, sagte sie.

Besonders angetan hatten es ihr die bunten Eier von Marita Mailänder. Diese echten Hühnereier haben Muster aus kleinen, grazilen Löchern. Um das so schön hinzubekommen wie Mailänder braucht man zwei Dinge: eine kleine Bohrmaschine und ganz viel Übung. „Meine ersten Eier sahen beileibe nicht so aus wie diese hier“, erklärte sie schmunzelnd. Von den ersten zehn, die sie ausgeblasen hatte, blieben nur acht übrig – das war vor 14 Jahren.

Am gleichen Stand präsentierte Mailänder auch sogenannte Kratzeier, gestaltet von Ewa Ziegler. Gern erklärte sie auch dort interessierten Besuchern, wie die gestaltet werden. Den gefärbten Eiern werden mit einer „scharfen Klinge“, etwa eines Teppichmessers, Muster eingeritzt. Und das ganz ohne Vorlage. Diese Arbeiten haben ihren Preis, der manchen Besucher erstaunte.

Auch an anderen Ständen dominierte eindeutig das Ei – bemalt oder mit Serviettentechnik gestaltet. Und auch so manchen Tipp für die eigene Gestaltung zu Hause gab es von den Pofis. Am Ostermontag wollte ein Spandauer Ehepaar noch einmal wiederkommen. Es hatte sich über Serviettentechnik beraten lassen und einige spezielle bestellt, um eigene Straußeneier zu gestalten.

Auch bei Sandor Bagossy gab es Eier, doch waren die an seinem Stand eher in der Unterzahl. Der Ungar, der in der achten Generation eine Töpferei betreibt und an der Internationalen Töpferschule in Debrecen unterrichtet, ist kein Unbekannter im Museumsdorf. In jedem Sommer gibt er dort Töpferkurse. Zur Ostereiausstellung präsentierte er Puppengeschirr, Glocken und figürliche Pfeifen aus Keramik. Mit den Pfeifen, die die Rufe von Amsel und Drossel imitierten, lockte er so manchen Besucher an seinen Stand.

Zu sehen ist die Ausstellung Ostersonntag noch bis 17 Uhr sowie Ostermontag von 10 bis 17 Uhr.