Freuen sich riesig, dass es am Markusplatz endlich schön wird: Veronika Ekkert-Rettig und Elke Lübbeke sowie ihre Ehemänner Wolfgang und Helmut (von links). Foto: Gogol

Mit strahlendem Sonnenschein und strahlenden Gesichtern wurde am Sonntag die Initiative Markusgarten belohnt. Bei einem kleinen Fest auf dem Markusplatz feierten Engagierte, Anwohner und Besucher die erste Bepflanzung. Es gab ein Büfett mit verschiedenen Salaten und andere Leckereien, die die Anwohner mitgebracht hatten, eine Lesung aus den Büchern von Erich Kästner und abschließend ein Konzert in der Kirche.

Erst zweieinhalb Monate ist es her, dass sich die Initiative gründete und zur ersten Sitzung einlud. Seitdem ist viel passiert. Ein Landschaftsarchitekt entwickelte einen Pflanzenplan, mit dem man „beim Grünflächenamt Eindruck schinden konnte“, berichtet Elke Lübbeke, Mitbegründern der Initiative. Die Bürgerstiftung Steglitz-Zehlendorf stellte den Kontakt her zu den richtigen Stellen im Bezirksamt, dann kam die Zusage über eine Fördersumme von 3.500 Euro für Sachmittel, mit der die erste Bepflanzung vorgenommen werden konnte. Auch mit der Reinigung des mit Grafitti beschmierten Brunnnens wurde begonnen, sogar für die Herbstbepflanzung reicht das Geld noch, so Lübbeke.

Vor dem Feiern stand die Arbeit. Und so fanden sich am Sonnabend an der Karl-Stieler-Straße rund 40 Erwachsene und 20 Kinder ein, die gemeinsam die ersten Beete bepflanzten. „Das war richtig klasse“, freut sich Lübbeke. Große Unterstützung kam dabei von der Grundschule am Stadtpark Steglitz und dem dortigen Hort, die jeweils die Patenschaft für ein Beet übernahmen. Insgesamt haben 30 Anwohner sich bereit erklärt, die Patenschaft für ein Beet zu übernehmen. „Wir hoffen, dass wenn sich die Atmosphäre hier am Platz verändert, dass auch noch mehr Leute auf den Garten achten“, sagt Lübbeke.

Entstehen soll ein Staudengarten mit einem kleinen Schwerpunkt Rosen, Astern und Steinkraut. Frühjahrsblüher kommen auch noch in die Erde. „Es soll hier das ganze Jahr über bunt blühen“, so Lübbeke. Die Stauden sind winterhart, so dass nicht mehr so viel nachgepflanzt werden muss.

Gemeinsam wurde im Garten gefeiert, gegessen und sich die Veränderungen angeschaut. Foto: Gogol

Die Unterstützung aus der Nachbarschaft ist groß. Das Café an der Ecke spendierte am Sonnabend und Sonntag belegte Brötchen. Ein junger Mann bot spontan seine Hilfe an, als er sah, wie die Arbeiten begannen. Auch die Markuskirche ist mit im Boot, berichtete zum Beispiel von der Aktion und stellte für das Nachbarschaftsfest Tische und Stühle zur Verfügung. Zudem hätten sich auf den Treffen viele versteckte Talente gezeigt, die genutzt werden, erzählte Veronika Ekkert-Rettig. Und so gibt es nun beispielsweise einen Blog zum Markusgarten. Ekkert-Retting, ebenfalls Mitbegründerin der Initiative, liegt besonders die Bücherboxx am Herzen. Sie gehöre mittlerweile fest zum Markusplatz dazu. Die Schüler kämen regelmäßig vorbei, um sich Bücher zu holen, weshalb sie sich sehr freuen würde, wenn noch mehr Kinderbücher in die umgebaute Telefonzelle eingestellt würden. Doch leider die Boxx nur eine Leihgabe, Ende August zieht sie fort. Deshalb bemühe man sich um eine neue, denn dass es keine Bücherboxx mehr am Markusplatz geben soll, kann sich keiner so richtig vorstellen, erzählt Ekkert-Rettig.

Auch andere Aufgaben warten noch auf die Initiative, die zu allererst den Brunnen auch noch von den letzten Schmierereien befreien will, denn das sei „der beste Grafittischutz“, findet Lübbeke. Auch Sitzgelegenheiten will man schaffen und Beerensträucher pflanzen. Setzlingsspenden werden gern entgegengenommen und zum Beispiel beim Fest 100 Jahre Stadtpark Steglitz gesammelt.

(go)