Nach langen Verhandlungen gehört nun auch das letzte Flurstück für "Fünf Morgen" der Stofanel AG. Archiv-Foto: Gogol

Es war nur eine kleine Mitteilung auf Nachfrage von Volker Semler (SPD): „Was ist mit unserem Grünstreifen?“, wollte er am Dienstagabend im Stadtenwicklungsausschuss wissen. „Der Liegenschaftsfonds und Stofanel haben sich geeinigt. Der Vertrag wird vorbereitet“, konnte Steglitz-Zehlendorfs Bezirksbürgermeister mitteilen. Damit geht eine monatelange Diskussion im Bezirk zu Ende.

„Unser Grünstreifen“ damit meinte Semler eine gut 6.000 Quadratmeter große Grünfläche, die die Stofanel Investment AG für die Erschließung seines Bauprojektes „Fünf Morgen“ an der Clayallee in Dahlem braucht, bisher aber noch nicht erworben hatte. Und so fragte die SPD-Fraktion in den vergangenen Monaten in schöner Regelmäßigkeit in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) nach, was mit dem Flurstück 98 sei. Denn Stofanel würde das Grundstück durchaus schon nutzen – ohne es zu besitzen oder dafür Gebühren zu entrichten. Noch auf der jüngsten Sitzung der BVV am 20. Februar konnte Bezirksstadtrat Norbert Schmidt (CDU) keinen Erfolg der Verhandlungen zwischen dem Land Berlin und dem Investor vermelden. Auch von Stofanel hieß es auf SN-Nachfrage am 28. Februar nur „dass die Vertragsparteien im engen und aktuellen Gespräch sind. Wir gehen von einem kurzfristigen Abschluss der entsprechenden Verträge aus“.

Strittig war zwischen Liegenschaftsfonds und Stofanel der Wert des Flurstücks. Ein ursprüngliches Wertgutachten des Liegenschaftsfonds ging von Bauland aus und legte einen Verkehrswert von rund einer Million Euro für die Fläche fest. Zu viel für den Investor, der das Areal als Grünfläche betrachtet wissen wollte. Ein zweiten Wertgutachten musste erstellt werden.

Nun habe man sich auf den vom Bezirk festgelegten Bewertungsstichtag 7. Juli 2009 geeinigt, so Kopp in der Ausschusssitzung. Auch die Senatsfinanzverwaltung habe bereits ihre Zustimmung gegeben.

Stofanel wollte sich am Mittwoch noch nicht zu dem Vertragsabschluss äußern. „Zur Zeit werden die letzten Details final abgestimmt, und wir können deshalb noch keine Zahlen nennen“, so Stofanel-Sprecherin Katharina Mosbruck auf SN-Nachfrage.

(go)