Können wieder siegen: Die 1.Männer von Hertha 03 Zehlendorf holte 0:1 in Mahlsdorf. Archiv-Foto: Gogol

… und es geht doch noch – die 1. Herren von Hertha 03 Zehlendorf haben das Siegen wieder entdeckt und konnten am Sonntag die schon beängstigende Talfahrt vorerst stoppen.

Die Kreativität von Trainer Timo Szumnarski ist anscheinend unerschöpflich, denn die vorgenommenen Veränderungen in der Startformation versetzten die wenigen Zehlendorfer Schlachtenbummler in gehöriges Staunen. Zwischen den Pfosten gab U19-Spieler Luis Maria Zwick sein Startelfdebüt, mit Dennis Dombrowe und Egzon Ismaili präsentierten sich zwei weitere A-Junioren von Beginn an. Tim Wedemann, eigentlich nur noch Stand-by-Akteur, konnte ebenfalls zu einem  Comeback gegen BSV Eintracht Mahlsdorf  überzeugt werden.

Die neuformierte Zehlendorfer Mannschaft brauchte einige Zeit, bis sie sich richtig gefunden hatte. Hinzu kamen auch noch die widrigen Bedingungen am Rosenhag in Mahlsdorf. Aus dunklen Wolken peitschte ein böiger Wind mehrfache Regenschauer über den hohen Rasen und machte dadurch den Spielern das Leben auf der Wiese schwer.

Eine erste gute Möglichkeit ergab sich in der 20. Minute, als sich Niclas Warwel zu einem Distanzschuss genötigt sah, Mahlsdorf Torwart Philipp Müller konnte das Leder nur mit größter Mühe um den Pfosten zur Ecke lenken. Die Mahlsdorfer, die wieder einmal ohne ihren Torjäger Christoph Zorn spielen mussten, waren sehr um Spielkontrolle bemüht, bekamen aber trotzdem keine Struktur in ihre Offensivaktionen. Es entwickelte sich ein durchaus verteiltes Spiel, wobei sich für die Zehlendorfer die bedeutend besseren Chancen ergaben.

In der 31. Minute hatten die Gäste schon den Torschrei auf den Lippen. Nach einem schnell vorgetragenen Angriff bediente Warwel den mitgelaufenen Ismaili, dessen Heber allerdings sowohl über den Torwart, aber auch über das Tor flog. Sieben Minuten später machte sich Sami Simsek auf und davon und konnte nur regelwidrig 18 Meter vor dem Tor gebremst werden. Die Zehlendorfer Bemühungen und das hohe Engagement wurden dann auch tatsächlich noch kurz vor dem Pausentee belohnt. Felix Polster setzte sich auf der linken Seite gegen mehrere Widersacher durch, seinen Flachschuss aufs lange Eck konnte von Müller nur nach vorne abgewehrt werden. Der Ball fiel Ismaili vor die Füße, der nicht lange fackelte und die Kugel unter das Gebälk schmetterte.

Mit Beginn der zweiten Hälfte erhöhten die Mahlsdorfer den Druck, konnten dabei aber trotzdem nur wenig Torgefahr kreieren; Kohlmanns Schuss aus 16 Metern in der 48. Minute war eher dem Zufall geschuldet.

Als absoluter Ruhepol im Zehlendorfer Mittelfeld erwies sich in dieser Phase einmal mehr Guido Spork. Unaufgeregt, aber konsequent gab er seinen Nebenleuten stets die richtigen Anweisungen und hatte dabei alle Handlungsfäden in der Hand. Die Zehlendorfer schafften es zunehmend, sich vom wenig erfolgreichen Druck der Mahlsdorfer zu befreien. Immer häufiger gelang es mit langen Bällen hinter die hochstehende Abwehr die eigenen schnellen Spitzen gekonnt in Szene zu setzen. In der 65. Minute hatte Polster eine gute Möglichkeit, doch sein Rechtsschuss von links verfehlte knapp das anvisierte Ziel. Auch dem eingewechselten Youngster Melih Hortum fehlte in der 73. Minute die Genauigkeit beim Abschluss, Müller konnte das vorentscheidende zweite Zehlendorfer Tor per Faustabwehr verhindern und sorgte damit aber auch für einen weiteren hohen Spannungsbogen in der Schlussviertelstunde.

Es war ein großes Aufatmen bei den Zehlendorfer Verantwortlichen zu hören, als in der 81. Minute ein Schuss von Viktor Janitzek mit der Pike am Tor vorbeiflog. Allerdings hatte Schiedsrichter Gunnar Mielenz anscheinend viel Gefallen an diesem Spiel gefunden und sorgte durch die sechsminütige Nachspielzeit für weitere gesundheitsgefährdende Zustände auf Seiten der Gäste.

Mit viel Leidenschaft brachten schließlich die Zehlendorfer den knappen, aber nicht unverdienten 0:1-Sieg über die Runden.

(hain/ho3)