Zur Feierstunde anlässlich der Gründung des JFK-Instituts gratulierte auch US-Botschafter Philip Murphy. Foto: Gogol

Gleich drei Tage lang feiert die Freie Universität Berlin den Besuch des amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy vor 50 Jahren in Berlin und die Gründung des John F. Kennedy-Instituts der Freien Universität im gleichen Jahr.

Nach seiner Ansprache am Rathaus Schöneberg am 26. Juni 1963 war Kennedy nach Dahlem gekommen und hielt vor rund 20.000 Studierenden, Wissenschaftlern, Universitätsmitarbeitern und Gästen eine mitreißende Rede, in der er dazu aufrief, die Teilung Europas zu überwinden. Fünf Monate später wurde Kennedy in Dallas erschossen. Ihm zu Ehren wurde am 25. November 1963 – nur drei Tage nach dem Attentat – vom Politologen Ernst Fraenkel gegründete Amerika-Institut der Freien Universität in John-F.-Kennedy-Institut umbenannt. Daran erinnerte die Universität am Donnerstag mit einer Festveranstaltung, zu der auch der amerikanische Botschafter in Deutschland, Philip D. Murphy geladen war. Er gratulierte nicht nur zum 50. Geburtstag und wünschte noch viele weitere, sondern erinnerte natürlich auch an die Rede Kennedys in Dahlem. Eine gute Universität entlasse Weltbürger („citizens of the world“), freie Männer und Frauen, die eine freie Gesellschaft formen. Und das tue die Universität – allen voran das JFKI, so Murphy. Das Institut sei ein Vorbild und ein guter transatlantischer Partner.

Auch der kanadische Botschafter gratulierte. Nathalie Nieboda las die Grußworte von Peter Boehm, mit denen er die gute Zusammenarbeit, aber auch den familiären Rahmen und die intellektuelle Atmosphäre des JFKI lobte.

FU-Präsident Prof. Dr. Peter André Alt erinnerte in seiner Rede daran, dass die FU im Jahre 1963 bereits 15 Jahre alt war. Sie war nach der Teilung Berlins mit Unterstützung der Amerikaner im Westteil Berlins gegründet worden. „Freiheit“ sei nicht nur ein Teil des Namens, sondern auch der Teil der Identität dieser Universität, genauso wie die Freundschaft zu den USA.

Das Institut für Amerika-Studien war 1963 vom Politologen und Juristen Ernst Fraenkel gegründet worden. Fraenkel, Sohn eines jüdischen Kaufmanns, flüchtete 1938 vor den Nazis. Er emigrierte in die USA, kam aber Anfang der 1950er Jahre wieder nach Deutschland zurück.

Derzeit studieren rund 700 Studenten am JFKI, das Graduiertenschule des Instituts wurde zweimal in Folge in der Exellenzinitiative ausgezeichnet, wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert. Das Institut pflegt Partnerschaften zu rund 40 Hochschulen in Nordamerika und lädt jährlich bis zu drei Gastprofessoren ein.

 (go)