Der Schreibwarenladen Antkowiak hat bereits geschlossen. Weitere Schließungen wegen zu hoher Mieten wollen die Grünen verhindern. Archiv-Foto: Grützner

Geschäftsaufgaben am Teltower Damm wegen steigender Mietpreise – den Grünen ist das ein Dorn im Auge. Deshalb wollen sie gemeinsam mit dem Verein Zehlendorf Mitte Marketing (ZMM) Mieter und Vermieter an einen Tisch holen und durch gemeinsame Gespräch eine Lösung finden.

„Kokolores“ sei der Antrag, findet Volker Semler (SPD). „Das Bezirksamt und ZMM können nicht auf Vermieter Einfluss nehmen“, sagte er im Ausschuss für Wirtschaft, Personal und Europa am Donnerstagabend. Die einzige Möglichkeit, die die Unternehmen hätten, sei, mehr Umsatz zu machen, „Umsatz können wir nicht generieren, kann das Bezirksamt nicht generieren, kann ZMM nicht generieren“, erklärte Semler, der betonte, dass er keine Planwirtschaft im Bezirk einführen wolle.

Maren Schellenberg (Grüne) hingegen verwies auf das Beispiel Ladenzeile im U-Bahnhof Onkel Toms Hütte. Da habe man durch Gespräche mit den Vermietern durchaus etwas erreichen können. Zudem nannte sie das Beispiel Antkowiak. Auch höhere Umsätze hätten den Schreibwarenladen nicht retten können. Die Miete sei einfach zu hoch gewesen.

Hans-Joachim Wollschläger, Bürgerdeputierter für die CDU, fand es ebenfalls richtig, auf die Vermieter einzuwirken, um weitere Geschäftsaufgaben an der Einkaufsstraße zu verhindern. Die Vermieter „schneiden sich ins eigene Fleisch“ mit solch falscher Preispolitik, findet er.

Das Gefühl, dass es nicht ausschließlich um die Frage der Mieten ginge, hatte Arne Reimers (Piraten). Denn Leerstand würde doch zu fallenden Mietpreisen führen. In der Diskussion ginge es also auch um die Frage, welche Arten von Läden man an der Straße haben wolle.

Bis auf eine Ausnahme seien die Mietpreise am Teltower Damm marktüblich, entgegnete Andreas Liedtke (SPD). „Der Antrag greift nicht“, findet er deshalb. Zudem sei die ZMM aus seiner Sicht nicht der richtige Ansprechpartner, da in ihm keine Hauseigentümer vertreten sind.

„Es geht nicht um Planwirtschaft und Zwang, sondern um einen Dialog zu schaffen“, verteidigte Lukas Uhde (Grüne) den Antrag seiner Fraktion. Gemeinsam mit der ZMM wolle man an einer Steigerung des Umsatzes und der Attraktivität des Teltower Damms arbeiten – und den Antrag noch einmal überarbeiten. Und so wurde der zunächst vertagt.

(go)