Für die Freizeitstätte in Nentershausen sucht das Jugendamt einen neuen Betreiber. Foto: Senatsverwaltung

Generationen von Kindern aus Steglitz-Zehlendorf haben in der Freizeitstätte Nentershausen ihre Ferien verbracht –in den Holzhütten geschlafen, Minigolf und Fußball gespielt und sich bei Nachtwanderungen im nahen Wald gegruselt. Jetzt steht die Anlage vor ihrem „letzten Wiederbelebungsversuch“, erklärte Bezirksstadträtin Christa Markl-Vieto (Grüne) dem Jugendhilfeausschuss am Mittwoch.

Im Frühjahr vergangenen Jahres hatte das Bezirksamt die Anlage in die Hände eines Freien Trägers in Nentershausen gegeben. „Der Betreiber hat unsere Erwartungen nicht erfüllt“, so Gerold Maelzer, im Jugendamt zuständig für Kinder- und Jugenderholung. Der Verein sei überfordert gewesen, habe dann zum Frühjahr den Betrieb aufgegeben. In Abstimmung mit der Gemeinde Nentershausen wird nun nach einem neuen Betreiber gesucht, die Ausschreibungen laufen.

Möglichst schnell wollen beide Partner die Freizeitstätte in neue Hände geben, die sich um die Anlage kümmern. Im zurückliegenden Winter war das nicht der Fall, es gab Frostschäden, die aber wieder repariert werden konnten, betont Maelzer. „Es wäre schade, wenn die Anlage vor sich hingammelt“, findet er.

Noch sei der Zustand gut, davon konnte man sich erst vor ein paar Tagen überzeugen. Die Kinder aus Charkow, die derzeit in Steglitz-Zehlendorf weilen, haben dort eine Woche verbracht. Dafür habe man die Anlage aus dem Dornröschenschlaf geweckt. In einen solchen soll die Freizeitstätte aber nicht wieder verfallen, und so hofft das Jugendamt bis Oktober einen geeigneten Bewerber gefunden zu haben.

Wenn dieses Ausschreibungsverfahren scheitere, werde es wohl das Ende der Freizeitstätte Nentershausen sein, sagte Markl-Vieto Mittwochabend.

1965 hatte es erste Kontakte zwischen Steglitz und der Partnerstadt Nenstershausen gegeben. Der Bezirk suchte damals nach einem geeigneten Ort für Ferienfahrten für Kinder aus einkommensschwachen Familien. Nentershausen stellte das Gelände zur Verfügung. Noch heute gehören Grund und Boden sowie das Wirtschaftsgebäude der nordhessischen Gemeinde,  die Blockhütten und weitere Anlagen dem Bezirk Steglitz-Zehlendorf.

(go)